Hyundai Electronics heißt bald Hynix

Die weltweit zweitgrößte Speicherchipfirma Hyundai Electronics strukturiert sich massiv um und kämpft mit Finanzproblemen.

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Die weltweit zweitgrößte Speicherchipfirma Hyundai Electronics strukturiert sich massiv um. Um die finanziellen Probleme zu lösen, die ihre Ursache in der "Asien-Krise" aus dem Jahre 1998 haben, hat der neuntgrößte Chiphersteller der Welt Unternehmensteile ausgelagert und will nur noch das Kerngeschäft mit den Halbleitern unter dem Namen "Hynix Semiconductor" fortführen. Der neue Name soll eine "höhere und weiter fortgeschrittene Stufe der Halbleitertechnik" symbolisieren und gleichzeitig die "Aufmerksamkeit des Unternehmens für den Einfluss der Technik auf die Gesellschaft" ausdrücken.

Die Sparten CRT-Monitore, Satelliten, Elektronik-Service und PC-Herstellung wurden bereits in eigenständige Gesellschaften ausgelagert. Die Bereiche Telekommunikation und LCD-Displays sollen folgen. Hynix selbst soll nach der Zustimmung der Anteilseigner unabhängig vom Mutterkonzern Hyundai werden.

Eine Negativmeldung überschattet die Anstrengungen des Unternehmens zur Verbesserung seiner finanziellen Situation: Die Marktbeobachter der US-Firma Moody's Investors Service stuften die Kreditwürdigkeit von Hyundai Electronics um zwei Stufen herunter. Der Grund: Die US-Tochter Hyundai Semiconductor USA in Oregon konnte eine Forderung in Höhe von 57 Millionen US-Dollar nicht bedienen. Mittlerweile hat die koreanische Hyundai den größten Teil dieser Summe bezahlt – wie das Wall Street Journal berichtet, hat ein Konsortium aus drei asiatischen Banken Hyundai frische Exportkredite in Höhe von 150 Millionen US-Dollar genehmigt.

Diese Kredite, die von der südkoreanischen Regierung ausdrücklich gebilligt werden, sind anderen Chipherstellern ein Dorn im Auge. Der größte US-DRAM-Produzent Micron fordert von der US-Regierung Maßnahmen gegen diese nach den Regeln der Welthandelsorganisation unfairen Subventionen.

Den gestrigen Preisanstieg bei den Speicherpreisen bewerten Branchenkenner als eine Panikreaktion auf die Probleme bei Hyundai. Man befürchtet, dass die finanziellen Probleme bei Hyundai zu tief greifende Änderungen im Machtgefüge der DRAM-Industrie nach sich ziehen könnten. (ciw)