IAEA: Kampfhandlungen am AKW Saporischschja haben abgenommen

Der Chef der internationalen Atomaufsicht hat zum vierten Mal das von Russland besetzte AKW Saporischschja inspiziert.

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Grossi mit Delegation auf dem AKW-Gelände.

(Bild: IAEA)

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IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi hat sich während seines vierten Besuchs im ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja erleichtert darüber gezeigt, dass die Kampfhandlungen rund um das von Russland besetzte AKW abgenommen haben. Es sei eine positive Entwicklung, seine Organisation bleibe aber wachsam, sagte Grossi auf dem Gelände des größten europäischen Atomkraftwerks.

Das Kraftwerk selbst sei in einem relativ stabilen Zustand, sagte der IAEA-Chef weiter. Laut der russischen Nachrichtenagentur Tass interpretierte die russische Leitung des AKW Grossis Äußerungen als eine "positive Bewertung der Bemühungen, die Sicherheit der Anlage zu gewährleisten".

Grossi meinte, der Besuch habe geholfen, den Eindruck seiner Organisation vom Zustand der Atomanlage zu komplettieren. Zu seinen Befunden äußerte er sich nicht. Es sei um den Schutz der Anlage, die nukleare Sicherheit, den Zustand der Reaktoren und der Kühlanlage, um die Qualifikation der Bedienmannschaft und andere Aspekte gegangen. All dies sei wichtig für die Sicherheit – "kein Anlass zur Selbstzufriedenheit", schrieb er auf X.

Die Belegschaft des AKW ist seit der russischen Besetzung stark zurückgegangen. Fachkräfte des ukrainischen Atomkonzerns Energoatom bekommen keinen Zugang zu dem Kraftwerksgelände.

Russische Truppen haben das AKW mit sechs 1000-Megawatt-Reaktoren Anfang März 2022 besetzt, die Anlage wurde auch danach immer wieder beschossen. Die russische und die ukrainische Seite machten sich dafür gegenseitig verantwortlich. Fünf der sechs Reaktoren sind momentan kaltabgeschaltet, ein Reaktor befindet sich im cold shutdown und produziert Dampf und Wärme auch für die nahegelegene Stadt Enerhodar.

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Seit September 2022 sind ständig Beobachter der IAEA in dem AKW, ihre Mitglieder wechselten jüngst zum 16. Mal. Sie haben aber nach eigenen Angaben nicht überall Zugang. Die Anwesenheit der ausländischen Beobachter sei keine Garantie für die Sicherheit der Anlage, sagte der von russischer Seite eingesetzte Direktor Jurij Tschernytschuk Tass zufolge. Das AKW sei trotzdem noch beschossen worden.

(anw)