IBM: Prioritaet fuer Java

Auch wenn in absehbarer Zeit kein "Major Release" von OS/2 geplant ist, hält IBM an der Weiterentwicklung des Betriebssystems fest.

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Von
  • Dieter Brors

Auch wenn in absehbarer Zeit kein "Major Release" von OS/2 geplant ist, hält IBM an der Weiterentwicklung des Betriebssystems fest. Updates will man in Zukunft quartalsmäßig verbreiten - unter anderem übers Internet. Diese sollen auch Erweiterungen am Betriebssystem enthalten. So ist derzeit unter anderem die Unterstützung von Multiprozessorsystemen, die im Warp Server schon ihren Dienst verrichtet, in Arbeit. OS/2 an sich bleibt für IBM auch in Zukunft wichtig - vor allem in vernetzten Umgebungen als "Network Computing Client". In diesem Zusammenhang spielt jedoch Java die tragende Rolle. IBM hat deshalb das OS/2-Entwicklerteam drastisch reduziert, um zusätzliche Kapazitäten für andere Bereiche, vor allem für Java, zu schaffen. Von über 300 Programmierern, die noch an Warp Version 4 gearbeitet hatten, sollen nur noch rund 70 für die Weiterentwicklung von OS/2 übriggeblieben sein - so ein IBM-Insider zu c't. IBM-Pressespecher Christoph von Gamm bestätigte auf Anfrage diese Umstrukturierungen, konnte aber keine genauen Zahlen nennen.

Java hat für IBM wegen der Plattformunabhängigkeit eine höhere Priorität als OS/2. Die Java-Entwicklungsabteilung arbeitet derzeit an einer verbesserten Version - das in Warp 4 enthaltene Runtime-System erwies sich als allzu langsam. Java soll auch ein zukünftiges schlankeres OS/2 dominieren. Laut IBM verzichtet dieses OS/2 auf die Workplace Shell (WPS) und wird nur mit Java und Web-Browser ausgestattet. Zum Einsatz soll diese Variante auf Intel-basierten Netz-Computern (NC) in Firmenumgebungen kommen. IBM hat für die NCs eine eigene Division gegründet und als weiteres Betriebssystem JavaOS und den HotJava-Browser von Sun lizenziert. (db) (db)