IBM tritt mit POWER-Servern gegen Intel an

Nach dem Verkauf der x86_64-Sparte an Lenovo konzentriert sich IBM auf seine POWER-Prozessoren. Deren Attraktivität versucht das Unternehmen durch weitere Ausbaustufen und vor allem durch Linux zu steigern.

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Von
  • Ralph Hülsenbusch

Auf der Liste der Neuankündigungen von IBM stehen bei den POWER8-Systemen Linux und OpenStack im Vordergrund. Die Entwickler der Systeme haben den Support für die Bit-Reihenfolge Little Endian hinzugefügt. Von den drei Linux-Distributionen für POWER beherrscht bis dato nur Suse Linux Little und Big Endian, Red Hats Variante nur Big und Ubuntu nur Little.

Diese Erweiterung vereinfacht nicht nur die Portabilität zwischen den Linux-Varianten. Sie spielt zum Beispiel beim Einsatz der Kernel-based Virtual Machine (KVM) im Power-Linux eine wichtige Rolle, da der Hypervisor nun beide Endian-Formate bedienen kann. Weiterhin enthält das Softwareangebot eine vollständige OpenStack-Distribution zum Aufbau von Hybrid Clouds. Sie unterstützt x86-, Power- und Mainframe-Plattformen (System z). Für den Bare-Metal-Hypervisor PowerVM, Bestandteil der PowerServer-Hardware, gibt es Templates.

Mit vier 5U-Modulen bietet IBMs E880 bis zu 16 TByte Hauptspeicher.

(Bild: IBM)

Zuwachs hat die Power-Systems-Familie durch die fünf Baueinheiten hohen Rack-Server E870 und E880 bekommen. Wie die Kennziffern verraten, sind sie mit POWER8-CPUs ausgestattet und lösen ihre POWER7-Vorgänger E770 und E780 ab. Es gibt die E870 in Ausbaustufen mit 32 bis 80 Cores und bis zu 4 Terabyte Hauptspeicher. Im Viererverbund kann die E880 96 Cores und 16 TByte RAM bieten. Die Geschwister sollen ab dem 18. November 2014 auf dem Markt zu finden sein.

Sozusagen als Kleiner Schwarzer steht bei IBM der S824L (Espresso) auf der Karte: Der erste Server von Big Blue, der die Technik des jüngst ins Leben gerufenen OpenPOWER-Konsortiums in Schwung bringen soll. Er soll als kompakte Maschine mit umfangreichem Ressourcenangebot an Hauptspeicher, Steckplätzen und Platteneinschüben verschiedenen Zwecken dienen. Für das Hochleistungsrechnen (HPC) kann er mit NVIDIAs K40 ausgestattet werden. Die ausschließlich für Linux konzipierte Maschine läuft unter Ubuntu mit 24 Kernen sowie 1 TByte RAM und kann zwei K40 aufnehmen. Kunden sollen es ab dem 31. Oktober 2014 erwerben können.

IBMs Kompaktversion S824L gibt es nur für Linux.

(Bild: IBM)

Wer ans große Datenschürfen gehen will, findet bei IBM das CAPI Flash POC. Über ein Coherent Accelerator Processor Interface steuert ein Ubuntu-Sever wie der Power System S822L ein FlashSystem V840. Der Speicher fungiert aus Sicht des Servers als Hauptspeicher. Damit ermöglicht es einen schnellen Zugriff auf große Datenmengen etwa für Anwendungen wie noSQL oder Mapreduce. Das System soll ab dem 21. November 2014 allgemein verfügbar sein.

(rh)