IBMs PC-Sparte: "Eine Geschichte wiederkehrender Verluste"

Wie aus IBMs Finanzbericht zum Verkauf des PC-Geschäfts an den chinesischen Computerhersteller Lenovo hervorgeht, hat die Sparte in den vergangenen Jahren ein Defizit von fast einer Milliarde US-Dollar angehäuft.

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Von
  • Oliver Lau

Die jüngst an den chinesischen Computerhersteller Lenovo verkaufte PC-Sparte hat in den vergangenen dreieinhalb Jahren ein Loch von 973 Millionen US-Dollar in IBMs Geldbeutel gerissen, wie aus dem regulären Finanzbericht des Konzerns an die US-amerikanische Wertpapieraufsichtsbehörde SEC zum Stichtag 30. Juni 2004 hervorgeht. Allein im ersten Halbjahr 2004 habe der Nettoverlust 139 Millionen US-Dollar betragen, die Abschreibung von Mitarbeiteraktienoptionen eingerechnet sogar 149 Millionen US-Dollar.

Jahr für Jahr habe das PC-Geschäft nur Verluste eingefahren, das Umlaufvermögen belastet und damit einen erheblichen Fehlbetrag angehäuft, heißt es in dem Bericht. Das Minus ließe sich nur noch mit fortwährender finanzieller Unterstützung aus Konzernmitteln ausgleichen, der Bereich solle aber so lange mit Finanzspritzen aufrecht erhalten werden, wie "IBM das PC-Geschäft besitzt und kontrolliert". Damit dürfte es im zweiten Quartal 2005 ein Ende haben, wenn Lenovo den Geschäftsbereich endgültig übernimmt und sich vom eher wenig bekannten PC-Hersteller zum drittgrößten der Welt aufschwingt. Die Transaktionskosten für den Deal belaufen sich auf etwa 1,75 Milliarden US-Dollar: 650 Millionen US-Dollar entrichtet Lenovo in bar, weitere 600 Millionen US-Dollar in Aktienanteilen. Hinzu kommen noch rund 500 Millionen US-Dollar an Verbindlichkeiten. IBM hält durch die Aktienanteile 18,9 Prozent an dem neu gegründeten Gemeinschaftsunternehmen. (ola)