ICANN geht das Geld aus

Das amerikanische Wirtschaftsministerium droht mit einem Abbruch der Unterstützung.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Florian Rötzer

Das vorgesehene Budget für das am 1. Juli beginnende Haushaltsjahr von ICANN, der neuen, nicht-kommerziellen Oberaufsicht über die Internet-Verwaltung, beträgt 5,9 Millionen US-Dollar. Die Ausgaben werden auf 4,2 Millionen Dollar veranschlagt. Auf der Bank hat die Organisation aber gerade noch 100000 Dollar - und Rechnungen bleiben jetzt schon unbezahlt.

Um die Finanznöte zu mildern, versuchte ICANN für jede Registrierung eine Abgabe von einem Dollar zu erheben, doch bislang stellt sich NSI, der bisherige Monopolist für die Vergabe der Domainnamen, quer. Auch Thomas Bliley, der Vorsitzende des House Commerce Committee, zeigte sich besorgt über diese Abgabe und bat in einem Brief um eine Antwort, ob diese Maßnahme rechtlich geprüft worden ist. Letzten Freitag verstärkte das Wirtschaftsministerium, wie die New York Times berichtet, den Druck auf ICANN und forderte, Abstand von der Abgabe zu nehmen, den Vorstand sofort der Allgemeinheit zu öffnen und klar zu beschreiben, welche Grenzen der Autorität von ICANN gesetzt sind. Allerdings hat das Ministerium auch damit gedroht, NSI das Recht zur Registrierung von Domainnamen zu entziehen, wenn sich die Firma weiterhin weigern sollte, die ICANN anzuerkennen.

Obgleich das Wirtschaftsministerium seine Forderungen nur als Empfehlungen bezeichnet, übt es doch Druck aus und droht damit, daß es die Macht habe, seine Unterstützung von Icann zu beenden, "wenn ICANN nicht in Übereinstimmung mit den Prinzipien handelt."

Mehr in Telepolis: ICANN geht das Geld aus. (fr)