IDF: Brookdale-Chipsatz enttäuscht auch mit DDR-SDRAM

Nach bislang unveröffentlichten Benchmark-Ergebnissen bleibt der i845 auch mit DDR-Speicher hinter dem i850 mit Rambus zurück.

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Von
  • Andreas Stiller

Bislang unveröffentlichte Benchmark-Ergebnisse von Intel mit dem i845-Chipsatz (Codename Brookdale) zeigen anhand von Messungen mit DDR-Speicher mit 200 MHz und Simulationen mit 266 MHz, dass Rambus für Performance-hungrige Anwender auch weiterhin das Speichersystem der ersten Wahl darstellt – und zwar umso mehr, je höher der Prozessor getaktet ist.

Beim speicherintensiven Benchmark SPECfp2000 kann DDR200 beim 2-GHz-Pentium-4 mit i845 gegenüber PC133 rund 16 Prozent mehr Performance herausholen. DDR266 legt immerhin 24 Prozent zu, doch RDRAM bringt einen Vorteil von 46 Prozent. Bei einem – zukünftigen – P4-System mit 2,8 GHz steigt der Performance-Vorsprung von RDRAM auf 55,5% (DDR200: 17,6%, DDR266: 27,6%). Beim weniger speicherintensiven SPECint2000 sieht das zwar weniger drastisch aus, aber auch hier hat Rambus klar die Nase vorn: DDR200 plus 7,7%, DDR266 plus 12,5% und RDRAM plus 23% bei 2 GHz Takt.

Intel hat den i845 noch nicht offiziell vorgestellt, doch seit einigen Tagen sind Systeme und Mainboards mit diesem Chipsatz verfügbar. Er unterstützt anfangs nur PC133-Module (Single Data Rate-SDRAM), die Version mit DDR-Unterstützung soll Ende dieses Jahres erscheinen. Auch mit Hinblick auf den überraschend verfügbaren Gigahertz-Celeron erscheint dieser Termin jedoch wenig zuverlässig, zudem soll schon der jetzige Brookdale das DDR-Interface integriert haben.

Noch kosten Rambus-Module das Zwei- bis Dreifache von PC133-Modulen, doch die Differenz macht je nach Speicherausbau nur wenige Hundert Mark aus. Beispielsweise sind zwei 128-MByte-RIMMs (wegen des Dual-Channel-Interface im i850 notwendig) derzeit für je etwa 160 Mark zu haben, während ein PC133-Modul mit 256 MByte etwa 110 Mark kostet und ein DDR-Modul gleicher Größe etwa 130 Mark — diese rund 200 Mark Aufpreis könnten also gut angelegt sein, vor allem in Relation zu den aktuellen Preisen des Pentium 4, die mit für Power User "interessanten" Taktraten locker mehr als 1000 Mark erreichen.

Weitere Einzelheiten zum Brookdale inklusive Vergleichswerte mit dem i850 und weiteren Intel- und AMD-Systemen bringt c't in Ausgabe 19/2001 (ab 10. September im Handel). (as/c't) / (jow)