IDF: Die Zukunft der PC-Peripherie ist seriell

Mit der Einführung des seriellen I/O-Busses PCI-Express will Intel die Verbindungen zwischen Prozessoren und peripheren Komponenten vereinheitlichen.

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Von
  • Erich Bonnert

Mit der Einführung des seriellen I/O-Busses PCI-Express will Intel die Verbindungen zwischen Prozessoren und peripheren Komponenten vereinheitlichen. Ab Mitte nächsten Jahres werden alle Intel-Plattformen per PCI-Express mit den umgebenden Komponenten kommunizieren. Durch seine skalierbare Breite (von 2 bis 32 Bit) und Taktfrequenz werde der serielle I/-O-Bus die Ein-Ausgabe-Leistung drastisch verbessern, erklärte Bala Cadambi von den Intel-Labs auf dem Intel Developer Forum. Die Bandbreite für die Grafikanbindung wird sich so bis auf das 16fache verbessern. Leistungsverdoppelungen seien bei Ethernet- und Firewire-Anschlüssen zu erwarten. Design und Herstellung der Komponenten sowie der erforderlichen Chipsätze oder Adapter werden durch den neuen Standard einfacher und billiger. Zugleich seien die Bauteile zuverlässiger und leichter zu warten oder zu ersetzen, wirbt der PC-Marktführer für das neue Design.

Mindestens ebenso bedeutend wie die technisch-ökonomischen Vorteile ist die Tatsache, dass nicht der Branchen-Gorilla selbst, sondern das Konsortium PCI-SIG die Wege von und zum PC-Prozessor definiert. Über 200 Mitglieder des Hardware-Entwicklernetzwerks haben sich auf die Express-Spezifikationen geeinigt. Anders als zuvor etwa bei Speicher-Bus oder -Controllern gibt Intel damit einen Teil der sonst ausgeübten Kontrolle auf. Zumindest haben andere Hersteller eine Chance, bei der Definition künftiger Architekturen mit zu wirken. Bisherige I/O-Standards wie PCI und USB 2.0 werden über PCI-Express-Adapter weiter unterstützt. Bei der Grafikanbindung soll der neue Standard den bisherigen Accelerated Graphics Port AGP vollständig ablösen. "Nach AGP-8X kommt nichts mehr", versicherte Cadambi bei der Präsentation auf dem Entwicklerforum.

In mobilen Architekturen soll PCI-Express auch den für die Anbindung von PCMCIA-Karten wichtige Cardbus ersetzen. Unter dem Codenamen Newcard wird beim PCMCIA-Konsortium derzeit ein völlig neuer Kartenstandard in einem kleineren Format mit veränderten elektrischen und mechanischen Anschlüssen kreiert. PC-Karten können künftig über den 2,5 Gbps schnellen PCI-Express oder mit 480 Mbps per USB (2.0) kommunizieren.

Als erstes wird PCI Express nach Intels Plänen in Servern eingeführt. Hier sollen Anfang 2004 die kommenden Chipsätze Lindenhurst (für zwei Prozessoren) und Twin Castle (vier Prozessoren) für schnellere Verbindungen. Große Potenziale sieht der Halbleiterriese bei der Belieferung von Telecom-Ausrüstern. Dort fehlen weitgehend modulare Plattformen, da die Hersteller meist ASICs und proprietäre Lösungen konstruiert haben. Standardisierte Interconnects seien daher ein wichtiger Schritt zur "Modularisierung der Branche", betonte Cadambi. Intel wird PCI Express (beziehungsweise PCI EAS) auch in allen Netzwerkprozessoren, Ethernet-Komponenten, Bridges und Netz-Chipätzen ab Mitte 2004 einführen. (Erich Bonnert) / (jk)