IDF: Die Zukunft von Altera-FPGAs bei Intel

Brian Krzanich skizzierte die Zukunft des übernommenen FPGA-Herstellers Altera innerhalb von Intel. Der FPGA-Hersteller soll weitestgehend frei agieren können.

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IDF: Die Zukunft von Altera-FPGAs bei Intel

(Bild: c't / Florian Müssig)

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Von
  • Florian Müssig

Intel-CEO Brian Krzanich nutzt seine Keynote am dritten und letzten Tag des diesjährigen IDF (Intel Developer Forum), um mit Gerüchten und Befürchtungen rund um die 2015 erfolgte Übernahme des FPGA-Herstellers Altera aufzuräumen. So werde sich etwa an der Langzeitverfügbarkeit der Produkte nichts ändern: Man sei seit über dreißig Jahren im Embedded-Markt aktiv und kenne dadurch den Kundenstamm solcher Produkte. Derzeit würden bei Intel Chips mit Fertigungsprozessen zwischen 14 und 65 nm vom Band laufen; die durchschnittliche Lebenszeit eines Intel-Prozessors betrage rund 12 Jahre. Wenn man ein Produkt abkündige, dann trete man zudem immer vorher in Kontakt mit den Kunden, um gemeinsam einen Ausstiegsplan festzulegen.

Auch habe man nicht vor, etwas am Service oder Support zu ändern: Altera bleibt als eigenständige Einheit innerhalb von Intel bestehen. Sie kann weitestgehend frei agieren, hat aber Zugriff auf sämtliche Intel-Ressourcen. Freilich gibt es trotzdem sichtbare Änderungen: Der High-End-FPGA-Chip Stratix 10 wird etwa unter der Marke Intel vertrieben und nicht mehr unter Altera. Der 14-nm-Chip soll nach einigen Verspätungen übrigens noch in diesem Jahr verfügbar sein.

Altera-Chef Daniel McNamara, Intel-CEO Brian Krzanich

(Bild: c't / Florian Müssig)

Und nicht zuletzt habe man nicht vor, etwas an den in den Chips enthaltenen Prozessoren zu ändern. Hintergrund dieses Sachverhalts ist die Tatsache, dass in den FPGAs ARM-Kerne enthalten sind. Intel hatte vor einigen Jahren seine ARM-Kerne (Markenname X-Scale) sterben lassen und stattdessen x86 etablieren wollen – mit sehr mäßigem Erfolg beim Smartphones- und Tablet-Chips. Denkbar sei allerdings, dass in Zukunft zusätzliche FPGA-Modelle mit x86-Prozessoren das Portfolio ergänzen werden, so Krzanich.

Während der Keynote zeigte sich, dass bei der Fusion von Altera und Intel durchaus unterschiedliche Mentalitäten aufeinandergetroffen sind. Während Intel-CEO Brian Krzanich seine Keynote in Jeans und Polo-Shirt absolvierte, trat Altera-Chef Daniel McNamara in Hemd und Stoffhose vor das Publikum. Krzanich bot McNamara auf der Bühne ein Polo-Shirt an – was dieser mit der Frage konterte, wie es sich denn anfühle, einen Vortrag vor lauter ARM-Entwicklern zu halten. (mue)