IDF: Frisierte Autos und sparsame Gesten

In seiner Keynote-Präsentation auf dem IDF führte Intel-Chef Craig Barrett einige ungewöhnliche Anwendungsbeispiele für PCs vor.

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Von
  • Erich Bonnert

In seiner Keynote-Präsentation zum Intel Developer Forum (IDF) führte der bisherige Intel-Chef Craig Barrett einige ungewöhnliche Anwendungsbeispiele für PCs vor. Er wollte aufzeigen, wie sich die Technologiebausteine auf innovative Lösungen in so unterschiedlichen Bereichen wie Heim- und Unternehmungsanwendungen oder auch den mobilen Einsatz zuschneiden lassen.

Als branchenspezifischen Fall führte er spezielle Systeme im Gesundheitswesen an. Auch gezeigt wurden Lösungen für einzelne Länder oder Regionen: Etwa ein System chinesischer PC-Bauer für Internet-Cafes, das sich ferngesteuert warten und verwalten lässt. Im Schulwesen hingegen soll ein PC zum Einsatz kommen, der per Handschalter auf Stiftbedienung zur Eingabe von Kanji-Symbolen umgestellt werden kann.

Für ein launiges Zwischenspiel fuhr eigens ein getunetes Auto vor. Bei dem frisierten Chrysler 300 waren nicht nur Chassis und Karosserie verändert: Ein kalifornischer Autotuner hatte den Wagen von 4 auf 2 Türen verkürzt, das Dach abgesägt und die Stereoanlage durch ein Centrino-System in der Mittelkonsole ersetzt. Videokameras ersetzen den Blick in die ebenfalls entfernten Rückspiegel durch Anzeigen auf drei Displays, die auf der Beifahrerseite angebracht sind. Die Musikanlage ist per WLAN mit einem Handheld auch von außerhalb des Wagens zu steuern.

Zu den ernsthafteren Demonstrationen gehörte ein Großbildschirm, der von einem Gestenerkennungssystem der US-Firma GestureTek gesteuert wird. Barrett hatte die Anwendung gewählt, um die Leistung des Doppelkern-Pentium auf Desktop-Systemen zu demonstrieren. Dabei erfassen mehrere Kameras die Gesten des Benutzers vor dem Bildschirm, um etwa die Auswahl eines Filmclips von einer Videowand zu steuern. Das System erlaubt auch die Drehung und Manipulation von 3D-Bildern per Handbewegungen, Berührung des Monitors. Der Verzicht auf einen Tastbildschirm soll bei großen Displayflächen bedeutend Kosten einsparen. GestureTek hat die Technologie allerdings auch schon an Unternehmen wie Hasbro für digitales Spielzeug und Sony für Computerspiele auf der Playstation lizenziert. Dualcore-Chips von Intels Kaliber scheinen also nicht unbedingt nötig zu sein. (Erich Bonnert) / (thl)