IDF: Grafikbus AGP8x vorgestellt

Auf dem IDF hat Intel AGP8x angekündigt, den Nachfolger von AGP4x. Die Übertragungsgeschwindigkeit soll auf 2 GByte/s ansteigen.

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Auf dem IDF (Intel Developer Forum) hat Intel AGP8x angekündigt, eine auf AGP4x aufbauende Spezfikation zur Datenübertragung zwischen Chipsatz und Grafikkarte. Der Vortrag von Raj K. Ramanujan, Platform Architecture Manager, und Warren Morrow, Senior Architect, enthüllt allerdings nicht viele Details. AGP8x soll demnach bei einem Takt von 533 MHz eine Übertragungsrate von 2 GByte/s erzielen, wobei der Datenbus wie bei den bisherigen AGP-Spezifikationen 32 Bit breit bleiben soll.

Bisher arbeitet AGP4x mit einem Takt von 66 MHz in einem Quad-Datarate-Verfahren ("quad pumped") und kommt auf 1 GByte/s. Ob AGP8x den Takt auf 133 MHz erhöht oder pro Takt acht Datensignale überträgt (vielleicht dann "oct-pumped" genannt?), ist noch unklar. Die Abwärtskompatibilität zu AGP4x soll jedenfalls gewährleistet sein. Dem hohen Strombedarf moderner Grafikkarten will man per AGP Pro gerecht werden, eine schon länger existierende Erweiterung von AGP zur besseren Stromversorgung des AGP-Steckplatzes. Einige Hersteller von Grafikchips haben schon die Unterstützung von AGP8x angekündigt, darunter ATI, Matrox und NVidia.

Noch weiter in die Zukunft blickte Pat Gelsinger, Chef der Intel Architecture Group, auf dem IDF. Er sieht zwar AGP8x als nächsten "Schritt auf der Roadmap", aber danach werde ein serieller Grafik-Bus kommen. Bei Festplatten findet zurzeit die gleiche Entwicklung statt: Nach immer schnelleren parallelen Verfahren (PIO 1 bis 4, Ultra-ATA/33, 66 und 100) hatte Intel auf dem letzten IDF Serial ATA vorgestellt.

Derzeit gilt allerdings schon AGP4x als weitgehend überflüssig. Im c't-Labor konnten wir bisher kaum Unterschiede zwischen Systemen mit AGP2x (maximal 528 MByte/s) und AGP4x feststellen. Als größter Bremsklotz der AGP-Geschwindigkeit erweist sich der Hauptspeicher: PC100-Speicher überträgt maximal 800 MByte/s, PC133 kommt auf 1 GByte/s. Da nur selten die komplette Speicherbandbreite für den AGP-Transfer zur Verfügung steht, kann schon AGP4x in diesen Systemen nicht die komplette Geschwindigkeit ausfahren. Schnellere Transfermodi ergeben also frühestens in Systemen mit besseren Speicher-Interfaces Sinn, wie beispielsweise Rambus (PC800 mit 16 Bit × 400 MHz × 2 = 1,6 GByte/s) oder Double-Datarate-SDRAM (PC2100 mit 64 Bit × 133 MHz × 2 = 2,1 GByte/s). Doch selbst diese Bandbreiten würde AGP8x schon wieder bis zum Anschlag ausnutzen, sodass entweder Chipsätze mit zwei Speicherkanälen gefordert wären oder noch modernere Speicher-Techniken. (jow)