IDF: UMPCs werden kleiner und laufen länger

Intel stellte auf dem IDF mit dem A100 und A110 eine Prozessorserie speziell für UMPCs vor.

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Von
  • Florian Müssig

Auf dem IDF äußerte sich Intel erstmals detailliert zur nächsten Generation von stromsparenden Mobilprozessoren, die unter anderem in Ultra Mobile PCs (UMPCs) zum Einsatz kommen soll. Die ersten beiden CPUs, die bislang nur unter dem Codenamen Stealey bekannt waren, heißen A100 und A110. Einen Namen für die Prozessorserie an sich sieht Intel nicht vor.

Beide stellen eine Weiterentwicklung des Einzelkern-Designs dar, welches bisher in Pentium-M- und Celeron-M-Prozessoren steckt. Wie der Celeron M haben A100 und A110 nur 512 KByte L2-Cache, im Unterschied zu diesem können sie aber ihren Takt dynamisch ändern. Zum Maximaltakt hat sich Intel noch nicht geäußert; einige Quellen sprechen von 600 MHz (A100) beziehungsweise 800 MHz (A110). Damit würde ihre Rechenleistung nicht über jener der Intel-Prozessoren liegen, die derzeit in UMPCs zum Einsatz kommen (Celeron M ULV 900 MHz und Pentium M ULV 1 GHz). Der Vorteil im Vergleich zu den letztgenannten soll in einem deutlich geringeren Energiebedarf liegen; unter anderen spendierte Intel den von den Core-Prozessoren bekannten Enhanced Deeper Sleep C4.

A100 und A110 bekommen im Rahmen der Plattform namens McCaslin mit dem 945GU eine ULV-Variante des Centrino-Chipsatzes 945GM mit integrierter Grafikeinheit zu Seite gestellt; der Front-Side-Bus läuft mit 400 MHz. Die gesamte Plattform (Prozessor und Chipsatz) soll maximal 9,3 Watt und durchschnittlich (bei meistens schlafendem Prozessor) 1,95 Watt verbrauchen. Die erste Generation mit Pentium M/Celeron M ULV und Chipsatz aus der 915GM-Reihe verbrauchte noch bis 12,6 Watt unter Vollast und etwa 3,4 Watt bei ruhendem Prozessor.

Eines der ersten Geräte mit den neuen Prozessoren dürfte der zur CeBIT vorgestellte UMPC Q1 Ultra von Samsung sein. Auf der Messe wollte sich Samsung nicht zum darin verwendeten Prozessor äußern und verwies auf eine künftige Ankündigung von Intel.

Intel gab auf dem IDF zudem einen Ausblick auf 2008: Im ersten Quartal soll die nächste UMPC-Plattform (Codename Menlow) auf den Markt kommen. Der zugehörige Prozessor (Codename Silverthorne) wird mit 45 nm Strukturbreite gefertigt und soll nur noch halb so viel Strom wie A100/A110 schlucken. Die gesamte Plattform soll auch in den Abmessungen deutlich schrumpfen: Ein präsentierter UMPC-Prototyp war nur wenig größer als ein PDA.

Intel proklamiert zudem den Einbau von Funkhardware, die zusätzlich zu WLAN auch Mobilfunknetze und WiMax unterstützt. Nutzern soll damit überall der Zugang zum Internet möglich sein. Intel spricht nicht zuletzt deshalb von Mobile Internet Devices (MIDs) und vermeidet den Namen UMPC. Vielleicht hängt das aber auch damit zusammen, dass – wenn es nach Intel geht – nicht unbedingt ein Betriebssystem aus dem Hause Microsoft darauf laufen muss: Red Flag und Ubuntu arbeiten laut Intel derzeit an speziell angepassten Linux-Distributionen.

Zum IDF in Peking siehe auch:

(mue)