IETF sagt Nein zum Abhören

Große Mehrheit gegen die Einführung von Internetprotokollen, die den Behörden das Abhören erleichtern würden.

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Von
  • Florian Rötzer

Während des letzten Treffens der IETF, des Standardisierungsgremiums für das Internet, stand das Thema auf dem Programm, ob in die Standards für die Internetprotokolle gleich Möglichkeiten vorgesehen werden sollen, die den Sicherheitsbehörden das Abhören erleichtern würden.

Bereits im Vorfeld des Treffens wurde dazu eine Diskussion auf der Website der IETF eröffnet. In einem offenen Brief von Bürgerrechtsorganisationen, Wissenschaftlern und Industrievertretern wurde die IETF dazu aufgefordert, keine derartigen Überwachungsprotokolle vorzusehen.

Nur ein kleiner Teil der Anwesenden hat schließlich letzte Woche für den Vorschlag plädiert, die überwiegende Mehrheit lehnte ihn ab. Die Befürworter waren der Meinung, dass das Abhören seitens der Sicherheitsbehörden nicht zu vermeiden sein werde, weswegen es gut sein würde, wenn die dafür vorgesehenen Schnittstellen zumindest möglichst wenig Sicherheitsrisiken mit sich bringen und nur die Kommunikation für das Belauschen zugänglich machen sollten, die vom Gericht genehmigt wurden. Man fürchte, wenn die IETF keine derartigen Protokolle vorsehe, dass man dies auf Druck der Behörden schließlich doch machen müsse.

Allgemein wird davon ausgegangen, dass dies keineswegs auch für die IETF das letzte Wort zu der heiklen Angelegenheit gewesen ist. Abgelehnt wurde auch nur die Einführung von Standards, die ausschließlich dem Abhören dienen.

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