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IFPI zwingt israelische Provider, P2P-Seiten zu sperren

Bernd Behr

Phonoindustrie zwingt die drei größten israelischen Internet-Provider zur Blockade einer niederländischen Web-Site.

Der Weltverband der Phonoindustrie International Federation of the Phonographic Industry (kurz IFPI [1]) hat durchgesetzt, dass die drei größten israelischen Internet-Provider den Zugriff auf HttpShare.com [2] verhindern müssen. Dabei handelt es sich um eine hauptsächlich an hebräisch sprechende Menschen gerichtete Site. Allerdings verlinkt sie auf Filesharer wie BitTorrent und HTTPlink. Israelische Surfer bekommen beim Aufruf dieser Seiten nun statt der Links die Fehlermeldung "404" zu sehen.

Es hat HttpShare nichts geholfen, dass die Betreiber in den Niederlanden sitzen und die Site selbst keine illegalen Inhalte enthält, nach niederländischer Rechtsauffassung also nichts gegen deren Betrieb spricht. So hat die israelischen Richter auch nicht gestört, dass Israelis, die nicht über einen der drei Provider surfen, genauso weiter ungehinderten Zugang zu HttpShare haben wie der Rest der Welt.

Welche Strategie des IFPI auch immer dahinter stecken mag, jedenfalls hat die Blockade der eher unbekannten Site HttpShare ihr zu höherem Bekanntheitsgrad verholfen. Auf ähnliche Weise hatte die IFPI im Februar [3] den kleinen dänischen Provider Tele2 Danmark dazu verdonnern lassen, den Zugang zum Torrent-Tracker The Pirate Bay zu blockieren. Danach ließ sich ein erhöhter Datenverkehr aus Dänemark auf The Pirate Bay feststellen. (bb [4])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-188643

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.ifpi.org/
[2] http://www.httpshare.com/
[3] https://www.heise.de/news/Tele2-Danmark-blockiert-Torrent-Tracker-Pirate-Bay-186745.html
[4] mailto:bb@ct.de