IOC-Konferenz berät über Internet-Sportübertragungen (Update)

Auf Konferenz des Internationalen Olympischen Komitees zum Thema "Sport und neue Medien" werde auch Internet-Übertragungen von Sportereignissen diskutiert.

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Von
  • Peter Monnerjahn

Auf der Konferenz des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) zum Thema "Sport und neue Medien", die bis zum morgigen 5. Dezember in Lausanne stattfindet, wird neben einer Nachbetrachtung der Olypischen Spiele in Sydney auch über Möglichkeiten nachgedacht, in Zukunft Übertragungen von Sportereignissen über das Internet anzubieten.

Das Online-Angebot der Olympischen Spiele 2000 in Sydney, Australien, sei schon ein Erfolg gewesen, ließ Michael Payne vom IOC verlauten, aber die 20 Millionen Besucher der Hauptseite der Spiele, www.olympics.com, hätten nur 0,5 Prozent der Gesamtzuschauerzahl ausgemacht. Trotzdem ist das Potenzial des Internet geeignet, die finanzielle Zukunft der Spiele zu sichern.

Eine der wichtigsten Fragen wird die Behandlung des Internet unter dem Gesichtspunkt der Übertragungsrechte sein. Bis 2008 einschließlich, heißt es, sollen die Übertragungsrechte für Fernsehen und Internet noch zusammen vergeben werden. Diese Rechte sind dann an Sender in bestimmten Ländern gebunden, daher auch das Verbot grenzübergreifender Internetübertragungen. Bei einer Trennung dieser Rechte befürchten aber Ausrichter, dass die Fernsehrechte deutlich an Wert verlieren werden. Auch die Überwachung von Übertragungsrechten im Internet werde deutlich mehr Probleme bereiten als bei traditionellen Sendemethoden.

Diese Politik des IOC, die bedeutet, dass frühestens 2010 Internetübertragungen von Olympischen Spielen möglich sein werden, hat schon für Kritik gesorgt. Phillip Melchior von Reuters Media hält dies für eine Bevormundung des Zuschauers, Neil Bradford von Forrester Research findet noch deutlichere Worte: "Jedes Geschäftsmodell, das auf der absoluten Kontrolle von Inhalten aufbaut, ist zum Scheitern verurteilt". Die Kopfschmerzen, die Napster der Musikindustrie bereitet, seien dafür das beste Beispiel. (pmo)