ISS: Kühlsystem der Sojus-Raumkapsel nach Leck inoperabel beschädigt

Das Sojus-Raumschiff an der ISS kann nach einem Leck nicht mehr vollständig gekühlt werden. Möglicherweise muss es früher als geplant zur Erde zurückkehren.

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Die Sojus-Kapsel vor dem Leck

(Bild: NASA)

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Das an der Internationalen Raumstation aufgetretene Leck ist vergangene Woche nicht gestopft worden, das Kühlmittel trat vollständig aus. Das berichtet das US-Magazin Ars Technica, die NASA hat bislang noch keine ausführlichen Informationen öffentlich gemacht.

Von der US-Weltraumagentur heißt es lediglich, dass das Leck an der Sojus-Raumkapsel weiterhin untersucht werde. Aufgetreten ist das Leck demnach am externen Kühlkreislauf des Raumschiffs. Welche Folgen das hat, ist noch nicht klar, es könnte aber nötig werden, dass die Raumkapsel früher als geplant zur Erde zurückkehrt.

Wie ArsTechnica ausführt, kann der Kühlkreislauf vor Ort nicht repariert werden, auf diesem Weg kann das Innere der Raumkapsel nun nicht mehr gekühlt werden. Dabei geht es demnach nicht nur um die Besatzung, sondern auch die Computer. Weil die Raumstation aktuell durchgehend von der Sonne angestrahlt wird, könne es deswegen nötig werden, dass das Raumschiff früher zur Erde zurückkehrt. Das würde dann die Kosmonauten Sergej Prokopjew und Dmitri Petelin sowie den NASA-Astronauten Frank Rubio betreffen, die damit zur Station gekommen sind. Geprüft wird aber auch noch, ob die Sojus-Kapsel beschädigt wurde und eine Rückkehr damit gänzlich unmöglich ist. Dann könnte es nötig werden, dass eine unbemannte Sojus-Kapsel zur ISS geschickt wird.

Das "signifikante Leck" wurde vergangene Woche während der Vorbereitungen für einen Weltraumspaziergang von Prokopjew und Petelin entdeckt. Russischen Quellen zufolge könnte es durch den Einschlag eines Mikrometeoriten verursacht worden sein. Stundenlang strömte dann Kühlmittel aus der Raumkapsel, was auch live auf einer Übertragung von NASA TV zu sehen war. Der Weltraumspaziergang wurde inzwischen ganz abgesagt, ein für den heutigen Montag angesetzter Außeneinsatz soll jetzt am Mittwoch nachgeholt werden.

Der NASA zufolge sind Temperatur und Luftfeuchtigkeit in der Sojus-Kapsel in "akzeptablem Rahmen", getestete Systeme seien nominal. Für die Crew der ISS habe zu keiner Zeit eine Gefahr bestanden, alle seien sicher. Neben Prokopjew, Petelin und Rubio sind dort aktuell noch die Russin Anna Kikina, der Japaner Koichi Wakata sowie die US-Amerikaner Josh Cassada und Nicole Mann.

(mho)