IT-Pionier fordert mehr Experimentierfreude in der Prozessortechnik

Carver Mead rät den Prozessordesignern von heute, über den Transistor hinauszudenken und mehr mit neuen Technologien wie Quanten- oder neuromorphen Schaltkreisen zu experimentieren.

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Von
  • Niels Boeing

Carver Mead ist der Mann, der 1970 den Begriff „Moore’s Law“ prägte, und mit seinen Erfindungen viel zu dessen Gültigkeit beigetragen hat. Mit dem derzeitigen Zustand der Prozessortechnik ist der 79-jährige jedoch unzufrieden: "Wir sind jetzt bei acht Kernen angekommen, und wie es aussieht, geht es nicht mehr richtig weiter", sagt Mead im Gespräch mit Technology Review. Das Hauptproblem sei die Abwärme von Prozessoren, und das sei nach wie vor nicht gelöst. "Die Leute müssen erst vor die Wand fahren, bevor sie aufwachen", so Mead.

Der Informatiker hält es für wichtig, mehr mit neuen Ansätzen wie Quanten- oder neuromorphen Schaltkreisen zu experimentieren. Dass beide Ansätze eher Randbereiche neben dem Mainstream der Halbleiterindustrie seien, ist für Mead nicht ungewöhnlich. "Am Anfang ist das immer so", sagt der ehemalige Caltech-Professor. Auch der Transistor sei zunächst nur "eine kleine, unbedeutende Warze im Antlitz eines großen Industriezweigs" gewesen. Dennoch sei es möglich, dass die heutige Technik der integrierten Schaltkreise auch in hundert Jahren noch allgegenwärtig sei.

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(nbo)