Illegales Streaming: Anti-Piraterie-Allianz legt HDFilme und xCine still

Die Alliance for Creativity and Entertainment hat zwei populäre Streaming-Portale vom Netz nehmen lassen, die seit 2019 aus Vietnam betrieben wurden.

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(Bild: Panorama Images/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Dem Bündnis Alliance for Creativity and Entertainment (ACE), dem hauptsächlich Unternehmen aus der Film- und Medienindustrie angehören, ist ein weiterer Schlag gegen illegale Anbieter urheberrechtlich geschützter Unterhaltungstitel mit Bezug zu Deutschland gelungen. Es gab am Mittwoch bekannt, die illegalen deutschsprachigen Streaming-Seiten HDFilme und xCine dicht gemacht zu haben. Beide Portale seien aus Vietnam betrieben worden.

Auf den Hauptdomains hdfilme.cx und xcine.me sowie auf sowie sieben weiteren von diesen Seiten genutzten Adressen mit anderen Endungen prangt mittlerweile in großer Schrift unter dem ACE-Logo der Hinweis, dass die Portale nicht mehr verfügbar sind aufgrund von Urheberrechtsverletzungen. Die Webangebote waren laut der Anti-Piraterie-Koalition schon seit 2019 online. Sie sollen insgesamt illegalen Zugriff auf mehr als 23.000 Filme und schätzungsweise 100.000 Serien-Folgen ermöglicht haben. Über 16 Millionen Nutzer sollen von den Offerten pro Monat Gebrauch gemacht haben.

"Alle mit HDFilme und XCine in Verbindung stehenden Domains wurden jetzt an ACE übertragen", heißt es bei dem Bündnis. Sie leiteten nun auf den Informationsbereich "Watch Legally" mit Links auf über 140 legale Inhalteanbieter weiter. Nach wie vor finden sich aber noch viele Trittbrettfahrer wie hdfilme.ru, hdfilme.cloud oder xcine.icu. Diese sollen laut einem Brancheninsider aber nicht in Verbindung mit den eigentlichen Tätern stehen. Geboten würden dort nur Weiterleitungen oder Abzocke ohne Inhalte.

"Unser Fokus auf Vietnam ist ein wichtiger Teil unserer kontinuierlichen Bemühungen, Online-Piraterie im Asien-Pazifik-Raum und im gesamten globalen kreativen Ökosystem zu reduzieren", betonte Jan van Voorn, geschäftsführender Vizepräsident der Motion Picture Association (MPA) und Leiter von ACE. Den Piratenjägern sei es gelungen, den Webseiten-Betreiber mithilfe rechtlicher Schritte in Europa und überregionaler Ermittlungsarbeit ausfindig zu machen. In der Regel erfolgt dann eine außergerichtliche Einigung, die neben der Zahlung von Geld die Übergabe aller aktiven Domains einschließt.

Laut ACE handelt es sich um die erste Aktion dieser Art in Vietnam. Das Land entwickle sich aktuell zu einem "Haupt-Exporteur für illegalen Content" und sei "Herkunftsort vieler der weltweit größten illegalen Video-Seiten". Van Voorn kündigte an, weiterhin "Betreiber von Piraterie-Diensten in Vietnam zu verfolgen". Diese setzten Verbraucher dem Risiko "besonders gefährlicher Malware aus", unterminierten Investitionen in das Land, kosteten Steuereinnahmen und ersticken Kreativität im Keim. Erst im Juli hatte ACE ein Anti-Piraterie-Symposium gemeinsam mit der vietnamesischen Regierung in Hanoi abgehalten.

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Vor einem Jahr hatte ACE den IPTV-Dienst Iconic Streams und die auf Amazons Fire TV Stick laufende Android-App FileLinked dicht gemacht, die ebenfalls auf ein deutschsprachiges Publikum ausgerichtet waren. Zu den Mitgliedern des Bündnisses gehören neben großen Hollywood-Studios wie Sony Pictures, Viacom CBS, Walt Disney und Warner Bros. auch Tech-Größen wie Amazon und Apple. Als ausführendes Organ fungiert die MPA.

(bme)