Imagination Tech übernimmt Raytracing-Spezialisten

Der GPU-Designer Imagination Technologies kauft eine auf Raytracing spezialisierte Firma, um deren Technik zur Erstellung realistischer 3D-Grafiken auch für Smartphones verfügbar zu machen. Imaginations Grafikprozessoren sind unter anderem in iPhone, iPad und Nexus S zu finden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 6 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Die britische Entwicklerfirma Imagination Technologies übernimmt für 27 Millionen US-Dollar das auf Raytracing spezialisierte Start-up Caustic Graphics. Dies gab Imagination in einer Pressemeldung bekannt. Caustic entwickelt Hard- und Software zum effizienteren Einsatz des Raytracing-Verfahrens, das realistische 3D-Grafiken mit natürlich erscheinender Beleuchtung erstellen soll.

Imagination beabsichtigt, die 3D-Grafikfähigkeiten der eigenen PowerVR-Reihe durch Caustics Technik zu erweitern. Sowohl Apple als auch Intel erhöhten im vergangenen Jahr ihre Aktienanteile, die sie an der Imagination besitzen und halten zusammen einen Anteil von rund 25 Prozent. Apple zählt auch zu Imaginations Lizenznehmern: Der PowerVR-SGX535-Grafikkern ist beispielsweise Teil von Apples A4-SoC (System-on-Chip) und kommt damit in iPhone 4, dem iPod touch der vierten Generation, dem iPad sowie dem Apple TV der zweiten Generation zum Einsatz. Intel wiederum setzt den PowerVR SGX535 als GMA-500- und GMA-600-Grafik in den Atom-Versionen Z500, Z600 und E600 ein (allerdings nicht in den Netbook-Atoms N450/N550).

Die PowerVR-GPU ist ebenfalls in einer weiteren Reihe von aktuellen Smartphones sowie Tablets zu finden, darunter etlichen Samsung-Modellen wie dem Galaxy S, dem 7" Galaxy Tab sowie dem Nexus S. Samsung wird aber in der nächsten ARM-SoC-Generation keine PowerVR-Grafik mehr einsetzen, sondern den ARM Mali.

Zuerst soll die Caustic-Technik in Grafikprozessoren für Fernseher und Spielkonsolen zum Einsatz kommen. Für diesen Markt fertigt Intel etwa den CE4100 mit Atom-Kern und PowerVR-Grafik, der beispielsweise in der Boxee Box steckt. "Wir hätten diese Technik nicht aufgekauft, wenn wir nicht daran glauben würden, dass wir diese in Handsets bringen können", erklärte der Imagination-Chef jedoch der Nachrichtenagentur Reuters. (lbe)