Immobilien: Verbraucherschützer warnen vor Fake-Inseraten auf Online-Plattformen

Die Verbraucherzentrale NRW warnt vor gefälschten Wohnungsanzeigen auf Plattformen wie Immobilienscout24, Immowelt oder Immonet. Die Ziele sind Geld und Daten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 27 Kommentare lesen
Wohnungssuche über eine App

(Bild: Dontree_M/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Inhaltsverzeichnis

Die Verbraucherzentrale NRW warnt vor gefälschten Wohnungsinseraten auf Plattformen wie Immobilienscout24, Immowelt oder Immonet. Betrüger nutzen die Notlage auf dem Wohnungsmarkt aus, um mit gefälschten Anzeigen Kasse zu machen und sensible Daten wie Gehaltsnachweise oder Personalausweiskopien abzugreifen. Auch die Portale selbst sind bestrebt, gegen betrügerische Praktiken vorzugehen, das funktioniert allerdings nicht so gut, wie auch aus neuesten Bewertungen verschiedener Apps hervorgeht.

"Voll von Fake- und Scam-Anzeigen. Wenn diese gemeldet werden, sind sie paar Tage später leicht verändert wieder da. Wer eine Mietwohnung sucht, sollte vorsichtig sein und vorher peinlichst prüfen, wo er persönliche Daten eingibt", lauten solche und ähnliche Bewertungen im Play Store.

Zwar werde beispielsweise bei ImmoScout24 jedes Inserat vor der Veröffentlichung geprüft und "ein Großteil der gefälschten Inserate gar nicht erst veröffentlicht", dennoch gelingt das nicht immer. "Wir entwickeln die Technologie zur Erkennung gefälschter Inserate stetig weiter. Trotzdem sollte man aufmerksam bleiben – vor allem, wenn das Angebot zu gut ist, um wahr zu sein", heißt es von der Immobilien Scout GmbH und auch die hinter Immowelt stehende AVIV Germany GmbH warnte kürzlich. .

Laut Ayten Öksüz, Expertin für Datenschutz bei der Verbraucherzentrale NRW, sollten Wohnungssuchende besonders bei ungewöhnlich niedrigen Kauf- und Mietpreisen sowie zu niedrig angesetzten Nebenkosten misstrauisch werden. Oft handelt es sich bei den angezeigten Bildern um Kopien aus dem Internet. Eine Überprüfung über eine umgekehrte Bildersuche kann helfen, solche Fake-Inserate zu entlarven.

Ein weiterer Trick der Betrüger ist die Forderung nach Vorkasse für die Wohnungsbesichtigung. Sobald das Geld überwiesen wurde, sind die vermeintlichen Eigentümer plötzlich nicht mehr erreichbar. Auch ImmoScout24 selbst weist darauf hin, kein Geld vorab zu überweisen. Einige Betrüger wollen "die Vorauszahlung, die Wohnungsbesichtigung oder die Schlüsselübergabe über Plattformen wie zum Beispiel Airbnb, eBay oder booking.com abwickeln", schreibt die Verbraucherzentrale. Diese Plattformen bieten jedoch keine Dienstleistungen an, um etwa Mietwohnungen zu besichtigen.

Außerdem sollten Nutzer keine sensiblen Daten wie Personalausweiskopien verschicken, besonders nicht vor der ersten Wohnungsbesichtigung. Auch über Phishing-Mails versuchen die Kriminellen, Daten abzugreifen. Mit den Daten können sie dann Verträge im Namen der Opfer abschließen oder neue Konten eröffnen.

Die Verbraucherzentrale weist darauf hin, dass eine Anzeige bei der Polizei bei einem erfolgreichen Betrugsversuch wichtig ist. Vorfälle und Betrugsversuche lassen sich auch über die jeweiligen Portale melden, damit die Betreiber die gefälschten Inserate löschen können. Dafür ist es auch ratsam, Chat- oder Mailverlauf mit dem Betrüger aufzubewahren.

Doch auch für Privatverkäufer von Immobilien lauern Gefahren. Die Kriminellen heucheln dann Interesse an dem zum Verkauf stehenden Haus oder der Wohnung vor, um anschließend sogenannte Rip Deals, beziehungsweise Vorauszahlungen zu erhalten. Teilweise gehen die Betrüger dabei sehr perfide vor und denken sich teils glaubwürdige persönliche Geschichten aus. Wichtig ist es darum, sich ebenfalls nicht auf Vorauszahlungen einzulassen und die Daten des potenziellen Käufers zu prüfen.

(mack)