Implosion von TerraUSD: Haftbefehl gegen Do Kwon, Aufenthaltsort unbekannt

"Ich bin nicht auf der Flucht'", versichert der Gründer des Stablecoins TerraUSD, sagt aber nicht, wo er ist. In Südkorea liegt ein Haftbefehl gegen ihn vor.

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(Bild: Skorzewiak/Shutterstock.com)

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Auch Tage, nachdem in Südkorea ein Haftbefehl gegen den Chef von Terraform-Labs und Verantwortlichen für die implodierte Kryptowährung TerraUSD erlassen wurde, ist unklar, wo der sich aufhält. Anders als angenommen, ist Do Kwon nicht in Singapur, berichtet die Korea Times. Das gehe aus einem Statement der Polizei des Stadtstaats hervor. Die habe aber versichert, den südkoreanischen Behörden weiter helfen zu wollen. Do Kwon hatte am Sonntag auf Twitter versichert, nicht auf der Flucht zu sein. Er kooperiere mit allen Behörden, die Interesse gezeigt hätten, kooperiere vollständig und habe nichts zu verbergen, schrieb er auf Twitter. Wo er sich aufhält, sagte er aber nicht.

Terraform-Labs war für TerraUSD verantwortlich, den weltweit viertgrößten sogenannten Stablecoin. Das sind Kryptowährungen, die ihren Preis an einen anderen Wert binden – wie beispielsweise den US-Dollar. Eine Einheit des Coins muss dann auch immer einen US-Dollar wert sein. Terraform-Labs versuchte das durch eine sogenannte algorithmische Bindung sicherzustellen und hielt nicht genug Reserven vor. Anfang Mai folgte dann der immense Wertsturz von TerraUSD von rund 0,99 US-Dollar auf etwa 0,01 US-Dollar. Dabei gingen dutzende Milliarden US-Dollar an Marktkapitalisierung verloren, viele Kryptowährungen verloren massiv an Wert. Nach dem Absturz wurden in Südkorea Ermittlungen eingeleitet, dutzende Investoren hatten Beschwerden eingereicht. Sie werfen Do Kwon vor, sie betrogen zu haben.

Wie die Korea Times ausführt, war Do Kwon noch vergangenen Monat in Singapur und hat versichert, mit den Ermittlungsbehörden in Südkorea kooperieren zu wollen. Auf Twitter machte er nun aber keine Angaben dazu, wann er in seine Heimat zurückkehren will, er hat lediglich geschrieben, dass er und sein Team sich in mehreren Ländern gegen die Justiz verteidigen müssten: "Wir haben uns selbst ein hohes Maß an Integrität auferlegt und freuen uns, die Wahrheit in den nächsten Monaten zu klären." Die Staatsanwaltschaft in Südkorea habe das Außenministerium aufgefordert, seinen Pass für ungültig zu erklären, dann blieben dem Unternehmer 14 Tage, um in das Land zurückzukehren.

(mho)