Indien: Start einer Rakete mit Erdbeobachtungssatellit gescheitert

Eine indische Rakete mit einem Erdbeobachtungssatelliten an Bord hatte nach dem fehlerlosen Start Probleme. Das "Missionsziel konnte nicht erreicht werden".

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Hier lief noch alles gut

(Bild: ISRO)

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Einer indischen Rakete des Typs GSLV ist es nach einem geglückten Start aufgrund einer technischen Anomalie nicht gelungen, einen neuartigen Erdbeobachtungssatelliten in eine Umlaufbahn zu bringen. Das hat die indische Raumfahrtagentur ISRO eingestanden. Die ersten beiden Stufen hätten ganz normal funktioniert, aber die Zündung der kryogenen Oberstufe habe dann nicht funktioniert: "Die Mission konnte nicht wie vorgesehen abgeschlossen werden." Der Start war der 14. einer GSLV und in der Vergangenheit hatte es damit anfangs mehrfach Probleme gegeben, zuletzt hatte es aber nur Erfolge gegeben.

Bei dem Start vom indischen Weltraumbahnhof SHAR (Satish Dhawan Space Centre) auf einer Insel im Golf von Bengalen sollte eigentlich der Satellit EOS-03 ins All gebracht werden. Dabei haandelte es sich um Indiens ersten hochmodernen Erdbeobachtungssatelliten, der in einem geostationären Orbit platziert werden sollte. Er sollte quasi in Echtzeit Aufnahmen großer Regionen in regelmäßigen Intervallen liefern, etwa um bei Naturkatastrophen, wiederkehrenden oder nur kurzzeitigen Ereignissen mit Satellitenbildern helfen zu können. Gedacht waren die geplanten Aufnahmen unter anderem für die Landwirtschaft, Extremwetteranalysen und den Katastrophenschutz. Ein zweiter Satellit des Programms soll im kommenden Jahr gestartet werden.

Bei der Rakete, deren Start nun gescheitert ist, handelte es sich um eine Trägerrakete des Typs Geosynchronous Satellite Launch Vehicle, die seit 20 Jahren eingesetzt wird und von der es zwei Versionen gibt. Von den insgesamt 14 Starts waren lediglich acht komplett erfolgreich. Der letzte Start einer GSLV Mk II vor dem Fehlschlag nun erfolgte im Dezember 2018. In der Zwischenzeit waren Verbesserungen an dem Modell vorgenommen worden, durch die größere Nutzlasten aufgenommen werden können. Die nächsten Starts sind erst für das kommende Jahr angesetzt, der ISRO bleibt also etwas Zeit für die Analyse der Ursachen.

Start von GSLV-F10 (10 Bilder)

(Bild: ISRO)

(mho)