Indien möchte auch keine Apple-Läden

Das indische Finanzministerium hat Apples Antrag abgelehnt, eigene Ladengeschäfte im Land zu eröffnen. Die dafür nötige Sondergenehmigung werde vorerst nicht erteilt.

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Apple-Chef Tim Cook

Apple-Chef Tim Cook auf Indienreise.

(Bild: dpa, Divyakant Solanki)

Lesezeit: 2 Min.

Apple darf keine Retail-Stores in Indien eröffnen. Das Finanzministerium hat den Antrag des Konzerns nun abgelehnt, wie ein Sprecher am Mittwoch gegenüber der dpa bestätigte. Die für die Geschäftseröffnung benötigte Sondergenehmigung werden vorerst nicht erteilt.

Das Unternehmen wollte deshalb von einer seit November 2015 gültigen Ausnahmeregelung profitieren. Sie erlaubt Unternehmen, die technisch besonders anspruchsvolle Produkte verkaufen, auch ohne lokale Zulieferer eigene Läden zu eröffnen. "Die Sonderregelung ist noch jung, wir sind mit den Genehmigungen noch vorsichtig", erklärte der Ministeriumssprecher. Man wolle vermeiden, gegenüber anderen IT-Unternehmen in Zugzwang zu geraten.

In Indien dürfen ausländische Firmen nur unter bestimmten Voraussetzungen ein eigenes Verkaufsnetz aufbauen, das ihnen zu hundert Prozent gehört. So dürfen dort nur Produkte einer einzigen Marke verkauft werden und mindestens 30 Prozent der Produkte oder ihrer Komponenten müssen in Indien hergestellt worden sein. Apple erfüllt diese Kriterien nicht, weil es zurzeit nicht in Indien produziert. Zuvor war dem Konzern bereits untersagt worden, gebrauchte respektive aufbereitete iPhones zum Verkauf in Indien anzubieten.

Apple hat gerade erst Investitionen in Indien angekündigt, darunter ein Entwicklungszentrum für Apple Maps in Hyperabad sowie ein Zentrum für iOS-Entwickler in Bengaluru. Apple sieht Indien als wichtigen Wachstumsmarkt, der indische Smartphone-Markt könnte im kommenden Jahr der zweitgrößte der Welt werden – und die USA überholen. Er sehe Indien da, wo China vor sieben bis zehn Jahren war, betonte Apple-Chef Tim Cook zuletzt. Cook war in der vergangenen Woche auf Indien-Reise, zum ersten Mal in seiner Rolle als Firmenchef, dabei traf er auch Premierminister Narendra Modi. (mit Material der dpa) / (lbe)