Indien plant Informations-Offensive aus dem All

Zum Ausbau der eigenen Informations-Infrastruktur will Indien in den kommenden vier Jahren zehn bis zwölf neue Satelliten in eine geostationäre Umlaufbahn bringen.

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Indien will in den kommenden vier Jahren zehn bis zwölf neue Satelliten in eine geostationäre Umlaufbahn bringen. Dies hat die Indian Space Research Organisation (ISRO) mitgeteilt. Der Kraftakt soll die Informations-Infrastruktur des Landes, insbesondere außerhalb der unmittelbaren Ballungsräume, deutlich verbessern. Besonders hohe Nachfrage bestehe nach DTH- (Direct to the Home) sowie VSAT-Diensten (Very Small Aperture Terminals, die für Telefonie, Videotelefonie und Datenübertragung eingesetzt werden können), sagte ISRO-Chef G. Madhavan Nair bei einer Tagung in Bangalore. Die neuen Satelliten, für die Kosten in Höhe von umgerechnet 560 Millionen Euro veranschlagt sind, würden Indiens Transponder-Kapazität nahezu verdoppeln.

Teilweise werden die neuen Satelliten bereits vorhandene ersetzen, die am Ende ihrer Betriebsdauer angelangt sind. Derzeit verfügt die ISRO über 144 Transponder (C-, Extended-C-, Ku- und S-Bänder) auf acht Satelliten, von denen einer ausschließlich und zwei weitere teilweise für meteorologische Zwecke genutzt werden. Insgesamt nutzt Indien sieben Satelliten zur Erdbeobachtung -- kein anderes ziviles Erdbeobachtungsprogramm ist so umfangreich. Darüber wird beispielsweise nach Grundwasser gesucht, was bereits mehr als 160.000 Dörfern zu eigenen Brunnen verholfen haben soll. Mit EDUSAT hatte Indien zuletzt auch einen Bildungssatelliten ins All geschossen, der den Empfang von Unterrichtsprogrammen auch in entlegenen Landesteilen ermöglicht. (Daniel AJ Sokolov) / (pmz)