Indische Raketenstufe: Angespültes mysteriöses Objekt wohl identifiziert

Das Mitte Juli an der Küste Australiens angespülte Objekt ist "höchstwahrscheinlich" identifiziert. Es soll Teil einer indischen Rakete sein.

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(Bild: Australian Space Agency)

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Die australische Weltraumbehörde Australian Space Agency hat das Mitte Juli im westaustralischen Green Head angespülte Objekt als eine dritte Stufe einer indischen Rakete identifiziert. Das teilte die Raumfahrtbehörde am Montag auf X mit. Demnach handele es sich um eine ausgemusterte Raketenstufe von einem Polar Satellite Launch Vehicle (PSLV).

Bei einer PLSV handelt es sich um eine mittelschwere Rakete, die von der indischen Weltraumorganisation Indian Space Research Organisation (ISRO) in regelmäßigen Abständen gestartet wird. In den letzten 30 Jahren sollen rund 50 Raketen dieses Typs gestartet worden sein. Die dritte Stufe verleiht als fester Raketenmotor den oberen Stufen nach der atmosphärischen Startphase einen hohen Schub.

Die australische Raumfahrtagentur erklärte in der kurzen Mitteilung auf X, dass es sich "höchstwahrscheinlich" um ein Trümmerteil einer PSLV handelte. Schon kurz nach dem Anspülen des Objektes waren Stimmen laut geworden, die den Ursprung des Objektes in einer indischen Rakete sahen.

Das Raketenteil soll nun solange eingelagert bleiben, bis die Trümmer zweifelsfrei identifiziert sind. Dazu arbeite die Australian Space Agency eng mit der ISRO zusammen. Die indische Weltraumorganisation hatte sich bereits kurz nach der Entdeckung dazu geäußert und das angespülte zylindrische Objekt als Teil einer indischen Rakete zugehörig vermutet. Ohne eine persönliche Begutachtung wollte sie das jedoch weder bestätigen noch dementieren. Die ISRO könnte nun ihr Eigentum einfordern und es zweifelsfrei identifizieren.

Am 15. Juli war das zylindrische Objekt an Land gespült und von einem Ehepaar mit einem Geländewagen aus dem Wasser gezogen worden. Es hat einen Durchmesser von mehr als 2,4 m. Offenbar hatte das Raketentrümmerteil über einen längeren Zeitraum im Wasser gelegen, da es von Seepocken übersäht war. Von dem Objekt ginge keine Gefahr aus, hatte die Feuerwehr des Bundesstaates damals bestätigt. Trotzdem hatte die australische Weltraumbehörde die Bevölkerung dazu aufgefordert, von dem Objekt so lange abzulassen, bis dessen Herkunft geklärt ist.

(olb)