Infineon setzt in China auf Speicherchips

Der Münchner Chiphersteller Infineon will in den kommenden zwei bis drei Jahren seinen Absatz von DRAM-Speicherchips in China um ein Drittel steigern.

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  • dpa

Der Münchner Chiphersteller Infineon will in den kommenden zwei bis drei Jahren seinen Absatz von DRAM-Speicherchips in China um ein Drittel steigern. "Um als Wettbewerber eine Chance zu haben müssen wir unseren Marktanteil auf mindestens 25 Prozent bringen", sagte am Donnerstag in Schanghai Asien-Chef Kin Wah Lo der dpa. "Wir wollen die Nummer eins werden." Derzeit liege der Marktanteil für dieses Hauptprodukt von Infineon bei knapp 18 Prozent.

Ebenfalls am Donnerstag wurde im westlich von Schanghai gelegenen Suzhou der Grundstein für ein neues Joint Venture zwischen Infineon und der China-Singapore Suzhou Industrial Park Venture Co. (CSVC) gelegt. Nach der für Anfang 2005 geplanten Fertigstellung sollen dort rund 1000 Beschäftigte bis zu eine Milliarde Chips pro Jahr produzieren. Die dafür über zehn Jahre angelegte Investitionssumme von insgesamt einer Milliarde US-Dollar verschlingt den Löwenanteil der in den kommenden Jahren für China geplanten Ausgaben.

Im September hatte der Münchner Konzern Investitionen von 1,2 Milliarden US-Dollar in den nächsten vier Jahren angekündigt. Der Marktanteil bei Halbleitern insgesamt solle dann von derzeit fünf auf zehn Prozent verdoppelt werden. "Rund 30 Prozent des weltweiten Marktes für Halbleiter liegt in China", betonte Lo, "natürlich müssen wir hier präsent sein." Das Unternehmen will bis 2007 weltweit unter die ersten vier der Halbleiterwelt aufrücken. Derzeit steht es noch auf Platz sechs.

Obwohl auch China verstärkt in die Entwicklung von Chips und Halbleitern investiert, bezeichnete Lo die Konkurrenz durch lokale Wettbewerber als gering. "Die Chinesen holen zwar auf, liegen im Moment technisch gesehen aber noch etwa zehn Jahre zurück", sagte er. Analysten rechnen damit, dass China mit seinem enormen Inlandsmarkt für Halbleiter in drei bis fünf Jahren Taiwan von seinem führenden Platz in der DRAM-Industrie verdrängen wird. (dpa) / (jk)