"Inside Apple": US-Fernsehsender zu Besuch bei Apple

Das Nachrichtenmagazin 60 Minutes hat den Konzern in Cupertino besucht, auch ein Abstecher in Johny Ives Design-Studio stand auf dem Programm. Die Interviews mit Führungskräften enthalten neue Details.

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Apple-Store in China

(Bild: dpa, Jens Kalaene)

Lesezeit: 2 Min.
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CBS hat ein Transkript der Sendung 60 Minutes veröffentlicht: Im Rahmen der Ausgabe “Inside Apple” war der Journalist Charlie Rose in Cupertino zu Gast und führte Gespräche mit mehreren Managern aus Apples oberster Führungsriege, darunter auch CEO Tim Cook. Der Apple-Chef äußerte sich im Interview unter anderem zu Steuerfragen sowie zu Verschlüsselung – und dem Versuch von Strafverfolgungsbehörden, verstärkten Zugriff auf Smartphone-Daten zu erhalten.

Der Produktionsort China war ebenfalls Thema: Cook betonte, der Hauptgrund für eine Fertigung in China liege nicht in den niedrigen Lohnkosten, sondern in den Fähigkeiten der Arbeiter. Die berufliche Ausbildung mit Ausrichtung auf die Produktion sei ein Fokus des dortigen Bildungssystems, so Cook, deshalb gebe es beispielsweise im Vergleich zu den USA eine viel größere Zahl an Werkzeugmachern. Der Konzern hat laut Cook die Aufgabe, die dortigen Arbeitsbedingungen zu verbessern – und tue dies auch.

Allein an der Kamera für iOS-Geräte arbeitet ein 800 Mitarbeiter zählendes Team bei Apple, das Modul der iPhone-Kamera bestehe aus 200 individuellen Teilen, erklärte der zuständige Produkt-Manager. In einem Labor, das das Nachrichtenmagazin besuchen konnte, wird die Kamera in unzähligen Lichtsituationen getestet.

Rose stattete außerdem dem Gebäude einen Besuch ab, in dem Apple die Gestaltung der Ladengeschäfte probt sowie Jony Ives Design-Labor. Der Design-Chef des Unternehmens räumte ein, dass es natürlich möglich sei, dass Apple zu "reich, fett oder selbstgefällig" werde – man arbeite aber fokussiert an zukünftigen Geräten und neuen Problemen anstatt sich nur an dem bereits Geleisteten zu erfreuen.

Marketing-Chef Phil Schiler erklärte, dass sich die Produkte des Konzerns fast gewollt "kannibalisieren". Jedes Gerät stehe in Konkurrenz und müsse sich seinen Platz und die Zeit, die der Nutzer damit verbringt erkämpfen. "Das iPhone muss so großartig sein, dass man nicht weiß, warum man ein iPad brauchen sollte. Das iPad muss so großartig sein, dass man nicht weiß, wofür man ein Notebook haben sollte und das Notebook muss wiederum so gut sein, dass man nicht weiß, warum man einen Desktop-Mac will", so Schiller.

Am Rande der Unterhaltung erwähnte Cook außerdem, dass der Bau einer neuen Firmenzentrale – der Apple Campus 2 – rund 5 Milliarden Dollar kostet. 3500 Arbeiter sind derzeit auf der Baustelle tätig. (lbe)