Intel Core Ultra 200S: Bisherige CPU-Kühler kompatibel, Kontaktrahmen nicht

Die Core Ultra 200S benötigen neue Mainboards, allerdings bleiben CPU-Kühler kompatibel. Einzige Ausnahme: Kontaktrahmen.

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CPU Kühler angewinkelt über einem Prozessor

Noctua verschickt für seine älteren CPU-Kühler LGA1851-kompatible Montagekits. Andere Hersteller dürften dem Beispiel folgen.

(Bild: Noctua)

Lesezeit: 3 Min.

Prozessorkühler, die mit Intels bisheriger Desktop-Plattform LGA1700 kompatibel sind, funktionieren auch mit neuen LGA1851-Mainboards. Die passenden Core Ultra 200S alias Arrow Lake verwenden zwar eine neue CPU-Fassung mit zusätzlichen Kontakten, allerdings bleiben die Bohrungen für Kühler identisch.

Die meisten CPU-Kühler, die seit dem Sommer 2022 verkauft werden, enthalten Montagematerial für LGA1700- und damit auch LGA1851-Mainboards. Hersteller wie Noctua verschicken kostenlos neues Montagematerial für ältere Kühler, wenn man Kaufnachweise für einen Kühler und Mainboard einreicht.

Detailänderungen am LGA1851, die die Kühlung beeinflussen, gibt es derweil trotzdem. Relativ zu den Bohrungen versetzt Intel die CPU-Fassung minimal nach unten. Das verlagert den Mittelpunkt der Kühlerbodenplatte etwas nach oben, wo die heißeste Prozessorkomponente unter dem Heatspreader sitzt: das Compute-Tile mit den CPU-Kernen. Letztere sollen durch die asymmetrische Ausrichtung etwas kühler bleiben.

Zudem sollen sich die Core Ultra 200S nicht mehr so stark durchbiegen wie die Core i-12000, -13000 und -14000. Problematisch war bisher der konzentrierte Anpressdruck mittig an den Seiten – die Halterung hat den Prozessor mittig in die Fassung gedrückt. Dadurch konnte sich der Träger (die kleine grüne Platine unter dem Siliziumchip) nach jahrelanger Nutzung verbiegen, was die Kühlung beeinflusst. Für die meisten Nutzerinnen und Nutzer ist das kaum relevant. Wer aber viel Geld für ein paar Grad kühlere Temperaturen ausgibt, dürfte sich ärgern.

Für den LGA1851 hat Intel deswegen eine Variante mit reduziertem Druck aufgelegt, den sogenannten "RL-ILM" (Reduced Load Integrated Lever Mechanism). Der deutsche Ingenieur Roman "der8auer" Hartung zeigt den Aufbau und dessen Auswirkungen im Video.

Im Grunde handelt es sich um eine hübschere Unterlegscheiben-Modifikation: Eine Kunststoffscheibe erhöht den Abstand zwischen Befestigungsrahmen und Mainboard, was den Anpressdruck reduziert. der8auer maß so eine Verbiegung von 45 Mikrometern (0,045 mm) statt 79.

Obwohl die Kunststoffscheiben nur Centbeträge kosten, kommt die RL-ILM-Version nicht bei allen Mainboards zum Einsatz, sondern tendenziell bei den höherpreisigen. Noctua, der den High-End-Kühler NH-D15 G2 mit drei unterschiedlichen konvexen Bodenplatten anbietet, empfiehlt jetzt trotzdem für alle LGA1851-Mainboards die Standardversion mit mittlerer Konvexität. Die CPU-Verformung soll jetzt generell geringer sein.

LGA1700-Kontaktrahmen (Contact Frames), die Intels Standardhalterung ersetzen und den Anpressdruck gleichmäßig über die gesamte CPU verteilen, passen wegen der jetzt asymmetrischen Prozessorausrichtung nicht mehr auf LGA1851-Mainboards.

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