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Intel: Konzernumsatz steigt dank Rechenzentren-Geschäft kräftig

Oliver Bünte
Intel: Konzernumsatz steigt dank Rechenzentren-Geschäften kräftig

(Bild: Sundry Photography/Shutterstock.com)

20 Prozent mehr Umsatz im zweiten Quartal: Intel profitiert von der Aufrüstung von Rechenzentren in der Corona-Krise, hat aber auch Probleme.

Der Ausbau von Rechenzentren in der Corona-Krise hat dem Chip-Hersteller Intel im zweiten Quartal einen kräftigen Schub beschert. Der Konzernumsatz stieg im Jahresvergleich um 20 Prozent auf 19,7 Milliarden US-Dollar, umgerechnet etwa 16,9 Milliarden Euro. Unterm Strich machte Intel einen Quartalsgewinn von 5,1 Milliarden US-Dollar – 22 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Das Geschäft mit Rechenzentren schoss dabei um 43 Prozent auf 7,1 Milliarden US-Dollar hoch. Die Corona-Krise hatte durch die Verlagerung ins Homeoffice und die verstärkte Nutzung von Streaming-Diensten den Ausbau der Netzwerkkapazitäten notwendig gemacht. Der Bedarf an Chips dafür lasse inzwischen aber wieder nach, sagte Intels Finanzchef George Davis. Auch der Ausbau der 5G-Netze habe sich positiv ausgewirkt, wie Intel im Geschäftsbericht schreibt [1].

Zugleich wurden in den vergangenen Monaten mehr Notebooks für Heimarbeit gekauft. Intel profitierte davon mit einem Umsatzplus von sieben Prozent auf 9,5 Milliarden US-Dollar in seiner PC-Sparte rund um Core-i-Prozessoren und günstigere Modelle wie Pentium.

Ein wichtiger Baustein für die Zukunft stellt die zugekaufte Firma Mobileye dar, die Autoherstellern Ausrüstung für Fahrassistenz-Systeme anbietet und an Technologie zum autonomen Fahren arbeitet. Im vergangenen Quartal sackte der Mobileye-Umsatz allerdings wegen schwächelnder Autoverkäufe um 27 Prozent auf 146 Millionen US-Dollar ab.

Die Umsatzprognose für den Rest des Jahres liegt derweil unter den Erwartungen der Analysten. Die Anleger zeigten sich auch wegen des Stolperns von Intel bei der 7-Nanometer-Produktion [2] der Prozessoren wenig begeistert. Die Aktie brach am Freitagmorgen um mehr als zehn Prozent ein und notierte bei knapp 47 Euro.

(olb [3])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-4851539

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.intc.com/investor-relations/investor-education-and-news/investor-news/press-release-details/2020/Intel-Reports-Second-Quarter-2020-Financial-Results/
[2] https://www.heise.de/news/Intel-Chipfertigung-7-nm-Prozess-um-mindestens-1-Jahr-verzoegert-4851672.html
[3] mailto:olb@heise.de