Intel-Prozeß beginnt am Dienstag

Nach einer neunmonatigen Voruntersuchung und weiteren neun Monaten Vorbereitungszeit wird am Dienstag der Anti-Trust-Prozeß gegen Intel eröffnet.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Nach einer neunmonatigen Voruntersuchung und weiteren neun Monaten Vorbereitungszeit wird am Dienstag der Anti-Trust-Prozeß gegen Intel eröffnet. Der Chip-Riese soll Vertragspartner durch Zurückhalten von Informationen über neue Mikroprozessortechnologien unter Druck gesetzt haben. Ziel sei die Lizenzierung von Patenten zu Intels Bedingungen gewesen, so die Anklage. Die Federal Trade Commission (FTC) sieht durch dieses Verhalten die Entwicklung innovativer Technologien bei Intel-Konkurrenten und den freien Wettbewerb im Computermarkt gefährdet.

Spekulationen, die FTC würde die Anklage ausweiten, wurden nicht bestätigt. Die Anklage stützt sich auf die im Juni 98 veröffentlichte Klageschrift, in der Intel vorgeworfen wird, die Computerhersteller Compaq, Digital und Intergraph unter Druck gesetzt zu haben. Anders als Microsoft bestreitet Intel die Tatsachen nicht, die zu der Klage geführt haben, weist jedoch den Vorwurf wettbewerbsfeindlichen Verhaltens zurück: Die Klage beruhe auf einer fehlerhaften Interpretation sowohl der Tatsachen als auch der einschlägigen Gesetze.

Ausgerechnet der geschäftliche Erfolg seiner Konkurrenten könnte Intel bei diesem Prozeß helfen: AMD und Cyrix haben mittlerweile 16 Prozent Marktanteil errungen, Intel hält nur noch etwa 79 Prozent am PC-Mikroprozessor-Markt. Die Regierung setzt allerdings typischerweise 70 Prozent Marktanteil als Meßlatte für ein Monopol. Für Intel dagegen ist der Erfolg seiner Konkurrenten ein klarer Beweis für die ungebrochene Dynamik des Wettbewerbs. (wst)