Xeon D: Intel löst die letzten Skylake-Prozessoren mit 14-Nanometer-Technik ab

Die Xeon D-2700 und D-1700 lassen endlich die 14-Nanometer-Architekturen Skylake und Broadwell hinter sich. Mit dabei: bis zu 20 CPU-Kerne.

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(Bild: Intel)

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Intel erneuert die drei Xeon-D-Prozessorbaureihen D-1500, D-1600 und D-2100, die primär für Edge- und Webserver gedacht sind, mit ihren Broadwell- und Skylake-Architekturen aber schon Staub angesetzt haben. Die zwei Nachfolger Xeon D-1700 und D-2700 sind die letzten CPU-Serien, bei der Intel die betagte 14-Nanometer-Fertigungstechnik durch den noch aktuellen 10-nm-Prozess ersetzt (Intel 7 genannt).

Die neuen Xeon D gehören genauso wie die aktuelle Xeon-SP-Generation zur Ice-Lake-Familie. Dank neuerer Architektur und zusätzlichen CPU-Kernen steigt die Rechenleistung laut Intel um den Faktor 1,5 bis 2,4. Verglichen etwa mit den Desktop-Prozessoren Core i-12000 (Alder Lake) verwenden die Xeon D allerdings nicht die neueste 10-nm-Architektur von Intel.

Der Hersteller legt zwei unterschiedliche Dies auf: eins mit 10 CPU-Kernen in Form des Xeon D-1700 und eins mit 20 CPU-Kernen als Xeon D-2100. Die Prozessoren werden als BGA-Packages auf Mainboards fest verlötet, bieten integrierte Ethernet-Controller für bis zu 100 Gbit/s, AVX-512-Erweiterungen und Software Guard Extensions (SGX). Für den Einsatz als Edge-Server sind Funktionen wie Time Coordinated Computing (TCC) und Time Sensitive Networking (TSN) dabei. Die großen SP-Brüder wie der Xeon Platinum 8380 haben bis zu 40 CPU-Kerne und sind dank LGA-Socket wechselbar.

Die zwei Xeon-D-Baureihen 1700 und 2700 unterscheiden sich auch optisch durch unterschiedlich große Packages.

(Bild: Intel)

In alter Xeon-Tradition wirkt die Modellvielfalt chaotisch. So gibt es etwa vier unterschiedliche Zehnkerner: Xeon D-1749NT, D-1748TE, D-1747NTE und D-1746TER. Sie unterscheiden sich bei den Taktfrequenzen, Thermal-Design-Power-Stufen (TDP), Speicher-Interfaces und Zusatzfunktionen wie Quick Assist (QAT) als Basis für Security-Anwendungen.

Der Xeon D-1749NT erreicht unter den Zehnkernern zwar die höchsten Taktfrequenzen von 3,0 / 3,5 GHz (Basis / Turbo), kann aber nur maximal 256 GByte DDR4-2666-RAM an zwei Kanälen ansteuern. Der Xeon D-1747NTE hat 500 MHz weniger Basistakt, kann aber mit bis zu 384 GByte DDR4-2933-RAM an drei Kanälen umgehen. Die Übertragungsrate steigt somit von knapp 43 auf gut 70 GByte/s, was in Anwendungen mehr Performance bringen kann als höhere CPU-Taktfrequenzen.

Günstigere Modelle aus der 1700er-Baureihe verwenden weniger CPU-Kerne – bis hinunter zum Zweikerner Xeon D-1702 mit einer maximalen Taktfrequenz von gerade einmal 1,7 GHz. Sie alle stellen 16 PCI-Express-4.0-Lanes für Erweiterungen bereit.

Performance-seitig gibt es Überschneidungen zur 2700er-Baureihe mit 4 bis 20 CPU-Kernen. Hier kommt allerdings eine eigene Plattform zum Einsatz, die immer Quad-Channel-Speicher mit Support für bis zu 1 TByte RAM verwendet und mindestens 32 PCIe-4.0-Lanes bereitstellt. Der Vorgänger Xeon D-2100 musste sich mit 18 CPU-Kernen und PCIe 3.0 begnügen.

Allein bei den 20-Kernern gibt es fünf Ausführungen: Xeon D-2799, D-2798NT, D-2796TE, D-2796NT und D-2795NT. Außer Unterschieden bei den Taktfrequenzen, der Leistungsaufnahme (TDP) und Speichergeschwindigkeit (DDR4-2666 bis DDR4-3200) und der Quick-Assist-Funktion schaltet Intel nicht bei allen Modellen den integrierten Ethernet-Controller frei.

In der eigenen Ark-Datenbank listet Intel insgesamt 36 Xeon-D-Prozessoren mit Ice-Lake-Architektur. Modelle mit 64 PCIe-4.0-Lanes nennt Intel in der eigenen Mitteilung, sind in der Ark aber noch nicht aufgeführt.

(mma)