Intel bestätigt 3D-Cache für neue Xeons, nicht Spiele-CPUs

2025 sollen Xeons der Serie "Clearwater Forest" mit gestapeltem Cache auf den Dies erscheinen. Für Desktop-CPUs ist nichts vergleichbares geplant.

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Intels aktueller Arrow Lake hat keinen Stapelcache, auch Hyperthreading war für ihn nicht vorgesehen.

(Bild: Intel)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Ernst

In einem Interview hat Intels deutscher Pressesprecher Florian Maislinger bestätigt, dass sein Unternehmen an neuen Prozessoren mit auf den CPU-Tiles gestapelten Cache-Chips arbeitet. Ähnlich AMDs "3D V-Cache" soll das die Leistung bei bestimmten Anwendungen steigern. Intel zielt dabei aber nicht auf den laut Maislinger vergleichsweise kleinen Markt der PC-Spieler, sondern auf professionelle Anwendungen in Servern.

In dem Video-Gespräch mit den YouTube-Kanälen "der8auer" und "Ben´s Hardware" sagte Maislinger auf die Stapeltechnik angesprochen: "technologisch haben wir das nach wie vor drauf". Und weiter, auf die bei Intel "Tile" statt wie bei AMD "Chiplet" genannten Multi-Die-Designs: "Nächstes Jahr wird es erstmals eine CPU geben, die hat einen Cache-Tile drauf, aber nicht im Desktop, beziehungsweise generell nicht im Client." Die Aussagen finden sich ab 1:19:00 im Video.

Stattdessen, so Maislinger weiter, wird Intels Version eines Stapelcaches zuerst in den Xeons mit Codenamen "Clearwater Forest" erscheinen. Wie bei AMDs aktuellem Ryzen 9800X3D wird dabei das Cache-Die unter dem Chip mit den Kernen angebracht. Verbunden werden diese beiden, um im Intel-Jargon zu bleiben, Tiles, über Foveros Direct. Diese Stapeltechnik hatte Intel bereits 2018 angekündigt, sie kommt inzwischen bei vielen Designs des Herstellers zum Einsatz, auch beim aktuellen Core Ultra 9 285K.

Zwischen den Zeilen machte Maislinger recht klar, dass die Entscheidung, den 3D-Cache nicht zuerst für Desktop-CPUs zu bringen, vor allem eine wirtschaftliche ist: "Das ist für uns nicht der extrem große Massenmarkt. Man muss immer noch sehen, wir verkaufen sehr sehr viele CPUs die nicht unbedingt fürs Gaming eingesetzt werden."

Auch eine andere vielfach diskutierte Designentscheidung für die aktuelle Arrow-Lake-Generation wie den 285K erklärte Florian Maislinger im Detail: Den Wegfall von Hyperthreading (SMT) für die P-Cores. Das brauche Chipfläche und Energie, und sei dem Effizienzgedanken von Arrow Lake zum Opfer gefallen. Auch, dass Hyperthreading in diesen CPUs zwar eingebaut, aber nach Problemen damit wieder deaktiviert worden sei, widersprach Maislinger: "Das ist de facto einfach nicht vorhanden". Das sei aber keine Grundsatzentscheidung, führte der Intel-Sprecher weiter aus. Künftige Architekturen könnten, wenn es sich im Gesamtkonzept lohnt, wieder mit Hyperthreading erscheinen.

(nie)