Intels Spielergrafikkarte Arc A580 für 179 US-Dollar

Intels "arc" verspätete Spielergrafikkarte Arc A580 soll 179 US-Dollar kosten und Radeon RX 6600 sowie GeForce RTX 3050 Konkurrenz machen.

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(Bild: Intel)

Lesezeit: 4 Min.

Intel komplettiert mit der Arc A580 sein Angebot an Spielergrafikkarten der Arc-Alchemist-Reihe. Die Arc A580 war eigentlich schon vor über einem Jahr zusammen mit den Arc-Modellen A770 und A750 erwartet worden und blieb dann lange verschollen. Nun soll die Karte aber endlich auf den Markt kommen und scheint mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 179 US-Dollar erst einmal nicht unattraktiv. Dazu kommt aber die Mehrwertsteuer von 19 Prozent, sodass der Startpreis zunächst bei rund 215 Euro liegen dürfte.

Die Karte kommt wie schon die Arc A380 nicht von Intel direkt, sondern wird ausschließlich über die Boardpartner vertrieben. Hierzulande sind das hauptsächlich Asrock und Sparkle, auf dem chinesischen Markt kommt noch Gunnir hinzu. Alle müssen sich preislich selbstverständlich nicht an Intels UVP halten.

A580-Grafikkarten von Asrock und Sparkle (2 Bilder)

Sparkles Arc A580 trägt den Produktnamen Orc und ist ab Werk leicht übertaktet.​ (Bild: Intel / Sparkle)

Auf die Arc A580 löten die Intel-Partner den gleichen ACM-G10-Grafikchip wie bei der A750 und A770, allerdings sind von den 32 nur noch 24 Xe-Cores und damit von 512 nur noch 384 Vector-Engines aktiv. Im Vergleich zur Arc A750 sind es 16 Prozent weniger Recheneinheiten. Die XMX-Matrixeinheiten und Raytracing-Kerne schrumpfen im selben Verhältnis.

Im von Intel vorgegebenen Powerlimit von 185 Watt soll die Arc A580 mit einem Boost-Takt von 1,7 GHz laufen und damit deutlich langsamer als die A750 und 770. Am Ende kommen rund 10,4 Billionen Rechenschritte pro Sekunde (TFlops) heraus; rund 71 Prozent einer A750. Das entspricht zumindest auf dem Papier einem Vorsprung von etwa 16 Prozent gegenüber einer Radeon RX 6600 oder +12 Prozent im Vergleich zur GeForce RTX 3050, die Intel auch als Hauptgegner sieht.

Weitere Einsparungen an Chip oder Speicher gibt Intel nicht an, sodass die 8 GByte GDDR6-RAM mit vollen 256 Datenleitungen angebunden sind und 512 GByte/s übertragen. Sie werden von 16 MByte Level-2-Cache unterstützt. Das PCI-Express-Interface versteht sich auf PCIe 4.0 und verfügt über volle 16 Bahnen. Die Media- und Display-Engines unterscheiden sich ebenfalls nicht von den großen Geschwistern: Vier angeschlossene Displays sind das Maximum, je nach Boardpartner als HDMI 2.0b (max. 4K60), Displayport 1.4 oder Displayport 2.0 im UHBR10-Modus (8K60). Die Media-Engines entlasten den Prozessor beim Dekodieren und Enkodieren in Formaten wie AV1, VP9 oder H.265/HEVC.

Der Grafikchip ACM-G10 wird auf der Arc A580 stark beschnitten, hat aber die volle 256-Bit-Speicherschnittstelle der größeren Geschwister.

(Bild: Intel)

Weitere Details finden Sie in der Tabelle am Ende des Artikels.

Eigene Benchmarks können wir mangels Testmuster derzeit noch nicht anbieten. Die Grafikkarte soll laut Benchmarks (Full-HD-Auflösung, hohe, aber nicht maximale Detailstufe), die Intel zur Verfügung stellt und die daher mit angemessener Vorsicht betrachtet werden sollten, mit der GeForce RTX 3050 bei Spielen mit DX11- und DX12-Rastergrafik kurzen Prozess machen. Gegenüber der Radeon RX 6600 gelingt das nur selten, auch wenn einzelne Ausreißer nach oben wie "Ghostwire: Tokyo" die A580 50 Prozent in Front sehen.

Ihre Stärke spielt die Karte bei Raytracing-Titeln aus, die Intel in den eigenen Benchmarks allesamt gewinnt – manche wie "Control" oder "Metro Exodus" deutlich, andere wie "Cyberpunk 2077" oder "Shadow of the Tomb Raider" nur knapp. Dafür braucht die Intel-Karte auf dem Papier aber mit 185 Watt auch deutlich mehr Strom als die beiden Gegner mit jeweils 130 Watt.

Grafikkarten: Intels Arc-A-Reihe endlich komplett



Name Arc A770 Arc A750 Arc A580 Arc A380
Architektur / Chip Xe-HPG / ACM-G10 Xe-HPG / ACM-G10 Xe-HPG / ACM-G10 Xe-HPG / ACM-G11
Fertigung TSMC N6 (6 nm) TSMC N6 (6 nm) TSMC N6 (6 nm) TSMC N6 (6 nm)
FP32-ALUs („Cores“, „Shader“)) 4096 3584 3072 1024
Prozessor-Einheiten 32 Xe-Cores (512 EU) 28 Xe-Cores (448 EU) 24 Xe-Cores (384 EU) 8 Xe-Cores (128 EU)
Raytracing-Einheiten 32 28 24 8
Matrix-Vektoreinheiten 512 XMX 448 XMX 384 XMX 128 XMX
Basis-Taktrate k.A. k.A. k.A. k.A.
Typ. Boost 2,1 GHz 2,05 GHz 1,7 GHz 2,0 GHz
Rechenleistung (FP32-TFlops) 17,2 TFlops 14,7 TFlops 10,4 TFlops 4,1 TFlops
Speichertyp GDDR6 GDDR6 GDDR6 GDDR6
Speichermenge 8 (16) GByte 8 GByte 8 GByte 6 GByte
Speichergeschwindigkeit 17,5 Gbit/s 16 Gbit/s 16 Gbit/s 15,5 Gbit/s
Speicherschnittstelle 256 Bit 256 Bit 256 Bit 96 Bit
Speichertransferrate 560 GByte/s 512 Gbyte/s 512 Gbyte/s 186 Gbyte/s
Systemschnittstelle PCIe 4.0 x16 PCIe 4.0 x16 PCIe 4.0 x16 PCIe 4.0 x8
Display-Engines 4 (DP 2.0 UHBR10, HDMI 2.0*) 4 (DP 2.0 UHBR10, HDMI 2.0*) 4 (DP 2.0 UHBR10, HDMI 2.0*) 4 (DP 2.0 UHBR10, HDMI 2.0*)
Video-Decoder AV1, H.264, H.265/HEVC, VP9 AV1, H.264, H.265/HEVC, VP9 AV1, H.264, H.265/HEVC, VP9 AV1, H.264, H.265/HEVC, VP9
Video-Encoder AV1, H.264, H.265/HEVC, VP9 AV1, H.264, H.265/HEVC, VP9 AV1, H.264, H.265/HEVC, VP9 AV1, H.264, H.265/HEVC, VP9
Stromanschlüsse 8-pin + 6-pin 8-pin + 6-pin abhängig vom AiB keine
Typ. Leistungsaufnahme („TDP“) 225 Watt 225 Watt 185 Watt 75 Watt
Sonstiges DirectX 12 Ultimate, XeSS KI-Upscaling DirectX 12 Ultimate, XeSS KI-Upscaling DirectX 12 Ultimate, XeSS KI-Upscaling DirectX 12 Ultimate, XeSS KI-Upscaling

(csp)