Intel bringt Pentium III mit 1,13 GHz und neuem Stepping

"In begrenzten Stückzahlen" ist ab heute der schnellste x86-Prozessor bei Intel zu haben: Der Pentium III mit 1,13 GHz im SECC-2-Modulgehäuse.

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"In begrenzten Stückzahlen" ist ab heute der schnellste x86-Prozessor bei Intel zu haben: Der Pentium III mit 1,13 GHz. Wie schon den 1-GHz-Vorgänger liefert der Halbleiter-Marktführer sein neuestes Flaggschiff zunächst ausschließlich im SECC-2-Modulgehäuse für Slot-1-Mainboards. Bei Abnahme von 1000 Stück zahlen OEMs einen Stückpreis von 990 Dollar – falls Intel so viele 1,13-GHz-Chips liefern kann. Der Preis für die 1- und die 1,13-GHz-Versionen ist damit gleich, Intel hat die anderen CPU-Preise heute nicht angepasst.

Intel führte auch ein neues Prozessor-Stepping bei den Coppermines ein: Der 1,13-GHz-Chip trägt das Core-Stepping cC0 (CPU-ID 686h), während zuvor das Stepping cB0 (683h) aktuell war. Auch der 1-GHz-Typ kommt jetzt im neuen Stepping cC0: Gegenüber der älteren Version entwickelt der neue Gigahertz-Chip bei gleicher Betriebsspannung von 1,7 Volt nun 21 Prozent weniger Wärme (26,1 Watt statt vorher 33). Wichtiger ist aber die maximal zulässige Prozessortemperatur, die im neuen Stepping 70 Grad Celsius statt zuvor nur 60 Grad Celsius betragen darf. Diese niedrige Oberflächentemperatur war nur mit aufwändigen Kühlern beziehungsweise bei geringer Gehäuse-Innentemperatur zu halten.

Die Gigahertz-CPU im neuen Stepping ist – ebenfalls neu – nun auch mit dem fixen internen Multiplikator 10 für Systeme mit 100-MHz-Frontside-Bustakt lieferbar. Damit sind auch ältere Mainboards mit BX- oder GX-Chipsatz, die Coppermine-Pentiums vertragen und einen Multiplikator von 10 tolerieren, auf 1 GHz zu beschleunigen.

Die jetzt Pentium III 1.0B GHz getaufte Variante hat einen internen Multiplikator von 7,5 und läuft nur bei einem FSB-Takt von 133 MHz. Dasselbe gilt für den brandneuen 1,13-GHz-Chip (Multiplikator 8,5), der allerdings eine Kernspannung von 1,8 Volt braucht. Damit steigt der maximale Stromverbrauch auf 23 Ampere, die Wärmeleistung (Thermal Design Power) erreicht mit 35,5 Watt trotz cC0-Stepping sogar höhere Werte als beim Gigahertz-Chip. Die zulässige Betriebstemperatur des Prozessors liegt mit 62 Grad Celsius leider recht niedrig – zusätzlich zum Prozessor ist also in jedem Fall ein leistungsfähiger Kühlkörper nötig.

FC-PGA-Varianten für aktuelle Dual-Prozessor-Platinen sind noch nicht verfügbar. Im "Specification Update" vom 19. Juli sind sie jedoch schon gelistet. Hier findet sich auch die interessante Information, dass die cC0-Steppings des Slot-1-Gigahertz-Pentium endlich dual-tauglich sind. Die cB0-Version hatte Intel für Tandem-Mainboards nicht freigegeben. Die FC-PGA-Versionen der Gigahertz-Chips sollen bereits bei ihrem Erscheinen auch in Dual-Boards laufen.

Intel reagiert mit den Gigahertz-Pentiums für 100-MHz-FSB-Takt offenbar besonders auf den Server- und Workstationmarkt, wo kaum FSB133-taugliche Dual-Mainboards zu finden sind. Intel liefert für diese FSB-Taktfrequenz die Chipsätze i810E, i815, i820 und i840. Nur der i820 und i840 sind für Dual-Systeme geeignet, aber nur mit Rambus-Interface ausgerüstet. Die oft satt mit SDRAM-Speicher bestückten BX- oder GX-Platinen von Hochleistungs-Workstations und Servern hätte man also nicht auf Gigahertz-Niveau bringen können.

Das neue Prozessorstepping cC0 betrifft übrigens die gesamte Pentium-III-Prozessorfamilie. Die Betriebsspannung der meisten Frequenzklassen steigt in der neuen Ausführung von 1,65 auf 1,70 Volt – das sollte aber die meisten Anwender nicht interessieren, da moderne Mainboards diese Spannung automatisch einstellen. Das nächste Specification Update erscheint am 16. August. (ciw)