Intel erstattet Kaufpreis für SSD 520 wegen falsch beworbener Verschlüsselungsfunktion

Anders als ursprünglich beworben verschlüsselt Intels SSD 520 Daten per AES nicht mit 256-, sondern nur mit 128-Bit-Schlüssellänge. Intel erstattet Käufern auf Wunsch gegen Einsendung der SSD nun den vollen Preis.

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Von
  • Boi Feddern

Intel SSD 520: Nur mit 128-Bit-AES statt 256-Bit-AES

(Bild: Intel )

In den meisten aktuell im Handel erhältlichen SSDs steckt der SF-2281-Controller von LSI/Sandforce, der Daten transparent im Flash-Chip verschlüsseln kann. Doch nur wenige Hersteller aktivieren die Verschlüsselungsfunktion in der Firmware des Controllers tatsächlich, unter anderem Intel bei der SSD 520 (Codename: Cherryville).

Wie nun bekannt wurde, ist der SF-2281-Chip anders als – auch von Intel – ursprünglich beworben nicht in der Lage, Daten per AES 256-Bit, sondern nur mit 128-Bit-Schlüsselänge zu verschlüsseln. Eine stärkere 256-Bit-AES-Verschlüsselung soll erst in Zukunft – möglicherweise mit einer neuen Revision des Chips – kommen.

Intel hat mittlerweile die Datenblätter zur SSD 520 dahingehend angepasst. Statt eines Firmware-Updates bietet Intel Käufern, die bis zum 1. Juli 2012 eine SSD 520 erworben haben, gegen Einsendung der SSD die volle Erstattung des Kaufpreises an. Dazu soll man sich vor dem 1. Oktober 2012 mit dem Intel Customer Support in Verbindung setzen.

Intel weist aber ausdrücklich darauf hin, dass das Unternehmen generell von der Qualität der SSD überzeugt sei, die Verschlüsselung – wenn auch nur mit 128-Bit AES – fehlerfrei arbeite und dass diese einen ausreichenden Schutz der gespeicherten Daten vor unbefugten Zugriffen gewährleiste. Das Umtauschangebot richtet sich also nur an diejenigen, die dringend einen stärkeren Schutz benötigen. Nachfolgemodelle will Intel dann wirklich mit 256-Bit-AES-Verschlüsselung ausrüsten. (boi)