Intel investiert weiter in WiMAX

Intel und Motorola pumpen insgesamt 900 Millionen US-Dollar in den amerikanischen WiMAX-Provider Clearwire.

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Intel Capital, die Investitionssparte des Chipherstellers, wird 600 Millionen US-Dollar (knapp 470 Millionen Euro) in den Wireless-Provider Clearwire investieren. Die von US-Milliardär Craig McCaw gegründete Clearwire Corporation will damit den Ausbau mobiler Funknetzwerke auf dem IEEE 802.16e-2005 Standard (WiMAX) beschleunigen. Intel hatte bereits 2004 eine kleinere Summe in das Unternehmen investiert.

Weitere 300 Millionen US-Dollar (etwa 235 Millionen Euro) erhält das Unternehmen von Motorola und der Investitionssparte Motorola Ventures. Im Rahmen der Transaktion übernimmt Motorola die bisher für den Aufbau der Netze zuständige Clearwire-Tochter NextNet Wireless für eine nicht genannte Summe. Motorola wird in Zukunft die Infrastruktur für den WiMAX-Provider liefern. Die Partner wollen Forschung und Entwicklung weiter vorantreiben und damit dem immer noch schwächelnden WiMAX-Standard einen neuen Schub geben sowie weitere Investitionen anregen. Intel hofft, nach dem WLAN-Boom mit Centrino auch den Standardchipsatz für WiMAX zu stellen und steht dabei in Konkurrenz mit einer von Qualcomm geförderten Technologie. Der Chiphersteller ist weltweit in WiMAX-Projekten engagiert und hat zuletzt den britischen WiMAX-Provider Pipex Wireless mit gegründet. "Wi-Fi ist ein essentieller Teil des Lebens vieler Menschen geworden. WiMAX kommt als Nächstes", sagt Sean Maloney, der für die Mobility Group zuständiger Intel-Manager. Bis Ende 2007 will Intel WiMAX in den Centrino-Chipsatz integriert haben.

Clearwire bietet WiMAX-Dienste in 27 Regionen der USA an und versorgt dort etwa 18.000 Kunden. Weitere 11.500 surfen in Belgien und Irland über Clearwire-Funknetze. Das Unternehmen will die Luft über amerikanischem Boden noch vor möglichen Konkurrenten umfassend erschließen und benötigt dafür nach Einschätzung von Analysten etwa drei Milliarden US-Dollar. Ein Börsengang im laufenden Jahr sollte für frisches Geld sorgen. Mit dem Einstieg von Intel und Motorola hat Clearwire eigene Börsenpläne allerdings wieder aufgegeben. Das Unternehmen hatte ursprünglich vorgehabt, mit dem Börsengang etwa 400 Millionen US-Dollar in die leeren Kassen zu spülen. 2005 machte der Wireless-Provider bei einem Umsatz von 33,5 Millionen US-Dollar (26,2 Millionen Euro) satte 150 Millionen US-Dollar (117 Millionen Euro) Verlust. McCaw kann das verkraften, sein Privatvermögen wird auf über zwei Milliarden US-Dollar beziffert. (vbr)