Intel kündigt Auslieferung schneller "Mainstream-SSDs" an

Unternehmensangaben zufolge hat Intel mit der Auslieferung der besonders schnellen SSDs X25-M und X18-M begonnen, bei namhaften Hardware-Händlern sind die Flash-Disks bislang aber noch nicht aufgetaucht.

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Von
  • Boi Feddern

Während neue Intel-Prozessoren oft schon wochenlang erhältlich sind, bevor sie offiziell erscheinen, verhält es sich bei den mit Spannung erwarteten "Mainstream-SSDs" X18-M (1,8 Zoll) und X25-M (2,5 Zoll) ganz anders. Seit gestern liefert Intel die Platten angeblich aus, bei namhaften Hardware-Händlern sind die Flash-Disks bislang jedoch noch nicht aufgetaucht. Ohnehin relativiert Intel die Verfügbarkeit mit den Worten, dass die Platten "in den nächsten Wochen" erst einmal nur Käufern von Komplettsystemen zur Verfügung stehen sollen.

Dementsprechend gibt es auch erst einmal nur Preise für OEMs. Sie sollen bei recht hohen 595 US-Dollar pro SSD liegen – sofern man auf einen Schlag gleich 1000 Stück bestellt. Damit wäre Intel aber durchaus konkurrenzfähig. Der US-Anbieter Newegg verkauft derzeit beispielsweise SLC-SSDs von Samsung (MCCOE64G5MPP-0VA00) oder Crucial (CT64GBFAA0) mit jeweils 64 GByte für etwa 790 US-Dollar. Intels Disks gibt es dagegen bislang nur in einer Version mit 80 GByte und MLC-Flash.

Erste Tests eines von Intel gelieferten Vorserienmusters im c't-Labor bestätigen weitgehend die spezifizierten Angaben zu Geschwindigkeit und Energiebedarf. So ist Intels X25-M mit sequenziellen Datentransferraten von 225 MByte/s beim Lesen und knapp 80 MByte/s beim Schreiben die bislang schnellste von c't getestete Flash-Disk und kann auch dank des erstmals unterstützten Native Command Queuings (NCQ) die Systemgeschwindigkeit verbessern. Intel hat dazu einen eigenen Controller-Chip entwickelt, der die Flash-Chips über mehrere parallel arbeitende Kanäle ansteuert, das Wear Leveling durchführt und eine SATA-II-Schnittstelle enthält. Auch Samsung und Mtron setzen auf eigene Controller, während sich andere SSD-Firmen auf Zulieferer wie JMicron (JMF601/602), Indilinx oder Phison verlassen.

Die von Intel im Datenblatt (PDF-Datei) ausgewiesene "typische" Leistungsaufnahme von extrem geringen 0,06 Watt im Leerlauf wird allerdings nur an Rechnern erreicht, die das in der Serial-ATA-Spezifikation vorgesehene Device Initiated Power Management (DIPM, PDF-Datei) unterstützen. Viel zu optimistisch scheint indes die Angabe von 150 mW als Leistungsaufnahme im "Active-Mode" zu sein. Bei typischen Zugriffsmustern nimmt die Flash-Disk im Schnitt 2,4 Watt auf, kann aufgrund der geringen Leistungsaufnahme im Leerlauf bei aktiviertem DIPM – anders als viele am Markt erhältlichen "Billig-SSDs" – aber dennoch die Akkulaufzeit eines Notebooks verlängern. Detaillierte Testergebnisse zu Intels X25-M und anderen aktuellen Flash-Disks sind in der übernächsten c't-Ausgabe 21/08 nachzulesen, die ab 29. September am Kiosk liegt. (boi)