Intel plant Desktop-CPUs für DDR4-RAM ab 2014, AES-Befehle auch im Core i3

Kurz nach der wichtigen IT-Branchenmesse Computex sind viele inoffizielle Informationen aus Intel-Roadmaps aufgetaucht, die Ausblicke auf 2014 erlauben.

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Jede Messe ist auch eine große Gerüchteküche. Nach der Computex in Taipeh sind nun auf mehreren Webseiten Informationen aus inoffiziellen Roadmaps der Firma Intel aufgetaucht. Die Pläne machen jeweils einen glaubwürdigen Eindruck, sind aber aus guten Gründen nicht offiziell: Vertreter von Intel informieren damit Hardware-Hersteller, wollen sich aber nicht auf konkrete Produkte festnageln lassen. Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass sich die Pläne ändern oder verzögern.

Im Blog asder00.blogspot.it sind Präsentationsfolien zur Zukunft der Anfang Juni vorgestellten LGA1150-Plattform zu finden. Demnach plant Intel zur Jahresmitte 2014 einen "Haswell Refresh" mit neuen Chipsätzen der Serie 9, etwa Z97 und H97. Die Broadwell-Chips aus der 14-nm-Fertigung scheinen also jedenfalls 2014 nicht in Desktop-PCs zum Einsatz zu kommen. Ob – vermutlich höher getaktete – Haswell-Neulinge auch in aktuellen LGA1150-Boards laufen werden, bleibt offen. Auch zu DDR4-SDRAM ist nichts zu erfahren. Schon vor einigen Monaten waren Hinweise aufgetaucht, nach denen die Serie-9-Chipsätze SATA Express unterstützen werden. PCIe-SSDs im m.2-Format werden mittlerweile in Serie gefertigt, Samsung verspricht für die XP941 bis zu 1,4 GByte/s beim Lesen.

Samsung-SSD XP941 im m.2-Format

(Bild: Samsung)

Spätestens seit Apple den neuen Mac Pro angekündigt hat, ist klar, dass Intel im Herbst einen Ivy-Bridge-Prozessor für bestehende LGA2011-Plattformen bringen wird. Der Ivy Bridge-E zielt auf Single-Socket-Boards mit X79 ohne ECC-SDRAM. Als Ivy Bridge-EP werden Xeon-Typen der Baureihen E5 erwartet (E5-1600 v2, E5-2400 v2, E5-2600 v2, E5-4600 v2). VR-Zone aus Singapur hat schon Informationen zum Nachfolger Haswell-E, der im Herbst 2014 erscheinen könnte: Bis zu acht CPU-Kerne statt bisher höchstens sechs, vier Speicherkanäle für DDR4-SDRAM mit 1066 MHz (DDR4-2133) und ein neuer Chipsatz namens Wellsburg, der endlich auch USB 3.0 bringt.

Wegen des neuen RAM-Typs muss sich die Fassung ändern, die Rede ist von LGA2011-3. Laut der Präsentation wird jeweils nur ein einziges Speichermodul pro Kanal angesteuert, was frühere Informationen über die DDR4-Spezifikation bestätigt. Quasi zum Ausgleich soll der Haswell-E außer UDIMMs auch RDIMMs ansteuern, was mit den dann vermutlich lieferbaren 8-GBit-SDRAMs wohl 32 GByte pro Modul erlauben würde, also 128 GByte Hauptspeicher.

Wiederum der Blogger asder00 hat eine Tabelle der aktuellen und geplanten LGA1150-Prozessoren veröffentlicht. Hier finden sich zwar nur wenige Überraschungen, aber ein interessantes Detail: Wenn die Liste stimmt, wird Intel wohl die Befehle zur schnellen AES-Verschlüsselung (AES New Instructions) endlich auch bei Core-i3-Prozessoren der Haswell-Familie 4000 freischalten. Das bestätigt auch ein Blick auf den Ultrabook-Prozessor Core i3-4100U in Intels ARK-Datenbank im Vergleich etwa zum Core i3-3217U.

Den Pentiums bleiben die AES-NI weiter vorenthalten. Celerons sind nach den oben verlinkten Folien wohl erst 2014 geplant. (ciw)