Intel stellt Internet-Terminal auf Linux-Basis vor

Der Prozessorhersteller möchte vor allem Haushalten ohne PC den Zugriff auf das Internet ermöglichen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 15 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Markus Stöbe

Prozessorenhersteller Intel stellte heute seinen Dot.Station genannten Internet-Computer der Öffentlichkeit vor – eine Art Mischung aus Netzwerk-Computer und Web-Terminal. Der Rechner soll vor allem Haushalten, die bislang den Umgang mit einem klassischen PC scheuten, den Zugriff auf das Internet ermöglichen und ab dem dritten Quartal dieses Jahres erhältlich sein. Das Standalone-Gerät kommt mit einem eingebauten Monitor, der gerade einmal eine normal gestaltete Web-Seite in der gesamten Breite anzeigen kann, und integrierter Telefonie-Funktion; eine Tastatur ist separat ausgeführt.

Im Inneren der Dot.Station soll ein Celeron-Prozessor für den nötigen Schwung sorgen. Eine eingebaute Festplatte unterscheidet Intels Web-Appliance von den Produkten der Konkurrenz. Intel erklärte, man wolle nicht die gleichen Fehler wie die Vorgänger begehen und habe sich deshalb die Kritik der Anwender zu Herzen genommen. Vor allem das Speichern von persönlichen Dokumenten im Netzwerk hatte zu einiger Skepsis bezüglich des Datenschutzes geführt. Überraschung am Rande: Die Dot.Station wird nicht, wie man vielleicht vermuten könnte, mit einem der Windows-Betriebssysteme geliefert, sondern mit der Linux-Distribution von Red Hat. Zusammen mit einem Mozilla-Browser und Kommunikations-Software aus dem Hause Telcordia soll der Austauch von E-Mails, das Surfen im Web sowie Telefonieren möglich sein.

Analysten bezweifeln allerdings den Erfolg der Dot.Station; denn durch die etwas großzügigere Hardware-Ausstattung wächst auch der Preis. Intel nennt Produktionskosten von etwa 500 US-Dollar. Da stellt sich die Frage, wer solch ein "Surf-Brett" kaufen sollte, da man für wenig mehr bereits einen voll ausgerüsteten NoName-PC erwerben kann. Eine Chance bestehe laut Meinung von Insidern nur, wenn die Dot.Station subventioniert angeboten werde, etwa als Dreingabe zum Abschluss eines Vertrages mit einem Provider. Auch Intel scheint so etwas im Hinterkopf zu haben und pflegt seit einiger Zeit gute Beziehungen zu den amerikanischen Telefongesellschaften – und die Dot.Station soll auch nicht direkt an Verbraucher verkauft werden, sondern über Internet-Provider und Web-Anbieter. (mst)