Computex

Intel stellt Thunderbolt-Hardware aus

Intel stellt auf dem Branchentreff in Taiwan Hardware mit der schnellen Schnittstelle aus und verspricht mehr Kompatibilität sowie günstigere Kabel.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 11 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Florian Müssig

Intels Angebot an Thunderbolt-Chips

(Bild: Intel)

Chipgigant Intel nutzt die am Dienstag beginnende Computex 2012, um kräftig für seine besonders schnelle Schnittstelle Thunderbolt zu werben: Nach etlichen Monaten Exklusivität bei Apple soll sie jetzt auch den Weg in Windows-PCs finden. Die zugehörigen Chips der zweiten Generation hat Intel in dreierlei Geschmacksrichtungen im Portfolio: Der DSL3310 kann sowohl als Host als auch als Device auftreten, muss aber am Anfang oder Ende einer Thunderbolt-Kette stehen. Der große Bruder DSL3510 hat hingegen zwei Ports und passt damit in die Mitte einer bis zu sechs Geräte langen Kette. Schließlich gibt es noch den kleinen DSL2210, der ausschließlich Device sein kann und damit immer ein Kettenende darstellt.

c't hat Thunderbolt für die seit heute erhältliche Ausgabe 13/12 näher unter die Lupe genommen und Probleme etwa beim Einstöpseln im laufenden Betrieb (Hot-Plugging), bei den Treibern und der Gerätekompatibilität festgestellt. Intel ist sich dessen bewusst: Bislang gebe es rund 20 Pheripheriegeräte, die allesamt nur mit Apple-PCs getestet werden konnten. Wer sicher gehen wolle, das ein Gerät auch am PC funktioniere, solle darauf warten, bis Hardware mit Windows-Logo und damit Microsoft-Zertifikat erhältlich sei. Microsofts Tests seien sehr rigoros, sodass das Logo einen problemlosen Betrieb garantiere – und nur wer Microsofts Tests bestehe, dürfe künftig auch das Thunderbolt-Logo tragen.

Hardware mit Thunderbolt-Schnittstelle (18 Bilder)

Übersicht

Noch ist das Angebot an Hardware mit Thunderbolt überschaubar.

Ein zweites Problem sind die auch nach Intels eigenem Eingeständnis immer noch sehr teuren Kabel. Hier stellte der Chipgigant sinkende Preise im zweiten Quartal in Aussicht, weil dann weitere Hersteller wie Belkin oder Sumitomo Thunderbolt-Kabel auf den Markt brächten. Konkrete Preispunkte oder Erscheinungstermine waren aber auch auf Nachfrage hin nicht in Erfahrung zu bringen – solche Ankündigungen wolle man den jeweiligen Herstellern überlassen. Interessant: Für die seit langem angekündigten optischen Kabel nennt Intel nun eine maximale Länge von 20 Metern. Asus hatte vor wenigen Wochen noch 50 Meter für möglich gehalten.

Öffentliche Demonstrationen von Thunderbolt fanden hauptsächlich auf Acers bereits zur CES angekündigtem Ultrabook Aspire S5 statt, das zwar noch nicht erhältlich ist, heute aber bereits einen großen Bruder zur Seite gestellt bekam. Weitere Komplettsysteme kommen aber nur tröpfchenweise: Asus wird die erst kürzlich vorgestellten Ivy-Bridge-Notebooks der Gaming-Serien G55 und G75 um Thunderbolt erweitern, Lenovo das ThinkPad T430 und das ThinkPad Edge S430. Ultrabooks waren von den ODM-Herstellern Compal, Foxconn, Wistron und Inventec zu sehen – hier bleibt abzuwarten, ob und unter dem Label welches kleinen Notebook-Anbieters sie hierzulande erhältlich sein werden.

Inventec will seinem Ultrabook denn auch gleich passende Peripherie in Form einer Thunderbolt-Dockingstation mit auf den Weg geben – einzeln erhältlich wird sie, anders als Modelle von Belkin und Maxtor, dem Vernehmen nach nicht sein. Pfiffig: Der DisplayPort-Hub von Cypress spiegelt nicht nur das Videosignal auf bis zu vier Ausgänge, sondern erweitert gleichzeitig noch den Hostrechner um zwei USB-3.0-Ports. Diese und weitere Produkte zeigt die Bilderstrecke

Nach Asus, MSI und Intel selbst hat nun auch Asrock ein Desktop-PC-Mainboard mit Thunderbolt-Ports gezeigt. Komplette Desktop-PCs mit Thunderbolt waren aber Mangelware: Einzig ein All-in-One-PC war ausgestellt. (mue)