Intel sucht verstärkt Käufer für Altera
Bisher wollte Intel seine FPGA-Sparte noch halten, nun soll sie Berichten zufolge doch abgestoßen werden – zur Not auch teilweise.

FPGA-Board von Intel, im Agilex-Chip steckt Altera-Technik
(Bild: Intel)
Der einstige Chipgigant Intel steckt weiter in der Krise. Das Unternehmen schreibt rote Zahlen, kürzt oder verschiebt Investitionen und entlässt Mitarbeiter. Bei der Bekanntgabe von weitreichenden Sparmaßnahmen sprach CEO Pat Gelsinger noch nicht über einen Verkauf von Teilen des Unternehmens – das soll sich nun geändert haben.
Wie CNBC aus namentlich nicht genannten Quellen erfahren haben will, überlegt sich Intel derzeit einen auch teilweisen Verkauf seiner Abteilung für FPGA-Bausteine. Diese hatte das Unternehmen durch den Kauf der damals führenden Firma Altera im Jahr 2015 gebildet. Damals zahlte Intel dafür 16,7 Milliarden US-Dollar, nun soll die Sparte mit 17 Milliarden US-Dollar bewertet werden. Auch eine Minderheitsbeteiligung soll Intel dem Bericht zufolge recht sein.
Altera wurde Anfang 2024 neu gegründet
Vorbereitungen für einen Verkauf von Altera gab es bereits Anfang des Jahres 2024, als Intel den Firmennamen wiederbelebte. Zuvor waren auch die Markennamen der Produkte verschwunden, Intel vermarktete sie unter neuen Bezeichnungen. Bei dieser Neugründung war auch erwartet worden, dass Intel Altera vielleicht als eigenständiges Unternehmen an die Börse bringen könnte. Jetzt scheint dafür kein Geld mehr da zu sein.
Bei einem "Field Programmable Gate Array" (FPGA) handelt es sich um einen Spezialchip mit per Software verschaltbaren Logikgattern. Der Baustein kann so beispielsweise andere Prozessoren nachbilden, die jedoch mit viel geringerer Geschwindigkeit als das Original laufen. Dafür geschieht das dann aber mit einem definierten Tempo und Verhalten, was bei einer rein auf Software basierten Emulation auch durch das Host-Betriebssystem nicht der Fall ist. Viele moderne Retro-Spielekonsolen wie etwa die der Firma Analogue basieren auf FPGAs. Bei anderen, volumenstärkeren Anwendungen, hat die Bedeutung von FPGAs jedoch in den letzten Jahren abgenommen, weil es viele kleinere und viel günstigere Chips für Aufgaben gibt, die früher FPGAs übernommen haben.
(nie)