Intel und TSMC wollen sich verbünden

Die beiden Schwergewichte der Chipindustrie wollen heute eine "strategische Vereinbarung" verkünden. Über Inhalt ist noch nichts bekannt; es wird vermutet, dass Intel seine Flash-Memory- oder Atom-CPU-Fertigung an TSMC auslagern könnte.

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Von
  • Erich Bonnert

Mit Intel und Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC) wollen heute zwei Schwergewichte der Chipindustrie eine "strategische Vereinbarung" verkünden. Zum Inhalt hüllen sich beide noch in Schweigen. Beobachter vermuten einen Großauftrag Intels an den taiwanischen Auftragsproduzenten. Einige Fachleute spekulieren darauf, dass die Kalifornier ihre Flash-Memory-Fertigung an TSMC auslagern werden.

Intel-Chef Paul Otellini hatte vergangene Woche auf einer Investorenkonferenz von Goldman Sachs angedeutet, dass die NAND-Flash-Produktion ein Kandidat für einen externen Lieferanten werden könne. Andere Hinweise deuten darauf hin, dass der Atom-Prozessor, der derzeit erfolgreich in Netbook-Computern eingesetzt wird, bei TSMC produziert werden könne. Dafür spricht unter anderem, dass Anand Chandrasekher Intels Vertreter bei der Pressekonferenz sein wird. Er leitet die Ultra-Mobility-Gruppe, die mit der Atom-Plattform nicht nur Netbooks, sondern künftig auch kleinere Mobilcomputer bis hin zum Smartphone erobern will.

Außerdem soll Intels Vertriebs- und Marketingchef Sean Maloney an der Pressekonferenz teilnehmen. Von TSMC wird der Vorstandsvorsitzende Rich Tsai in Santa Clara erwartet. TSCM betreibt die größte Foundry der Halbleiterindustrie, ist also der größte Auftrags-Chipfabrikant ohne eigene Produktentwicklung. Alles deutet darauf hin, dass die Kooperation kein reiner Second-Source-Vertrag ist, mit dem Chiphersteller ihre Kapazitäten durch die Nutzung von Foundrys erweitern.

TSMC produziert bereits Chipsets für Intel und hat auch Erfahrung mit NOR-Flash. Mehrere Analysten vermuten, dass die Taiwaner nun zusätzlich zu den externen North-Bridge- und South-Bridge-Chips für den Atom auch die CPU selbst bauen könnten. Intel hatte erst kürzlich die Schließung von fünf Fabriken angekündigt, die meisten davon in Asien. TSMC hat durch die lahme Konjunktur beträchtliche freie Kapazitäten, die damit genutzt wären. (Erich Bonnert) / (anw)