Intel wählt Linux für Web-Geräte

Intel stellt telefonähnliche Gerätschaften für WWW-Zugriffe mit dem Betriebssystem Linux vor.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Intel stellt telefonähnliche Gerätschaften für WWW-Zugriffe mit dem Betriebssystem Linux vor. Nach Meldung des Wall Street Journal will der Chipkonzern noch heute eine Reihe von so genannten Web-Appliances auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas präsentieren.

"Die Produkte werden an das Telefon angeschlossen und erscheinen vom Äußeren und der Benutzung telefonähnlich." sagt Intels Spartenleiter Claude Leglise, "Wir zielen damit auf die Hälfte der US-Bevölkerung, die keinen PC besitzt, und auf die Gimmick-Liebhaber." Um den Einsatz des freien Betriebssystems Linux für die Celeron-basierten Geräte hätten Kunden gebeten, sagte Leglise, und zwar wegen dessen Flexibilität, Zuverlässigkeit und seiner Fähigkeit, die gleiche Leistung zu bieten wie PC-Software.

Die Entscheidung ist ein harter Affront gegen den langjährigen Partner Microsoft, der mit seinem Web-TV denselben Markt umwirbt. "Unsere Beziehung zu Microsoft ist im PC-Geschäft immer noch sehr eng", spielt Leglise die Trennung von Microsoft herunter, "[aber] im neuen Markt sind wir agnostisch. Da gibt es neue Typen von Kunden und neue Anforderungen." Microsoft wollte dazu keinen Kommentar abgeben.

Marktforscher sehen für Web Appliances in den nächsten Jahren enormes Wachstumspotenzial voraus. Daran will Intel nicht nur durch den Vertrieb der Hardware verdienen, die irgendwann dieses Jahr lieferbar sein soll. Der Konzern bietet auch die zugehörige Software an, etwa Programme für ferngesteuerte Upgrades, und kooperiert außerdem schon jetzt mit Anbietern von Mail-Diensten für die neuen Geräte. (hps)