Intelligenter Roboter fürs Kinderzimmer: Moxie Robot wird zu Moxie AI
Roboter Moxie bekommt ein KI-Upgrade. Damit soll er Kindern noch besser fördern können.
Embodied Inc. hat seinen Moxie Robot, einen Begleitroboter fürs Kinderzimmer, der Kinder in ihrer Entwicklung fördern soll, überarbeitet und ihm mit "Moxie AI" auch gleich einen neuen Namen verpasst. Entsprechend ist der Fokus des neuen Roboters klar: Er liegt auf Large Language Models, die unter anderem eine flüssige und natürliche Kommunikation ermöglichen soll. Moxie AI hat auch ein Langzeitgedächtnis, mit dem er in der Lage ist, sich Personen, Orte und Dinge zu merken und in Gesprächen wieder aufzugreifen. Dadurch soll der Roboter besser eine dauerhafte Beziehung zu den Menschen aufbauen.
Die Maße von Moxie sind gleich geblieben: Der Roboter misst etwa 35 cm x 30,5 cm x 10,2 cm. Sein Gewicht liegt bei rund 3,3 kg. Moxie ist für den stationären Betrieb gedacht, Beine oder Räder besitzt er nicht. Immerhin kann er sich um 360 Grad um die eigene Achse drehen. Ein Akku verschafft ihm auch eine gewisse Netzunabhängigkeit, sodass Moxie auch mal schnell in ein anderes Zimmer umziehen kann. Etwa vier Stunden soll er so ohne Netzanschluss operieren können. Der Roboter besteht aus recht softem Material, sodass er umarmt werden kann, ohne dass das Kind das Gefühl bekommt, eine Kaffeemaschine in den Arm zu nehmen. Zwei einfache motorisch verstellbare Arme helfen dabei und setzen auch einfache Gesten um.
Was Moxie so besonders macht, ist seine gekrümmte Gesichtsplatte. Auf ihr werden Pixar-ähnliche Augen und ein Mund projiziert und passend zur Sprache animiert. Zusätzlich zeigt sie allerlei Zusatzinformationen an. Die Sprache wird über einen Lautsprecher ausgegeben, zuhören kann Moxie AI über ein Array mit vier Mikrofonen. Eine 2-Megapixel-Kamera im drehbaren Kopf nimmt das Gegenüber wahr, erkennt darüber etwa seine "Mentor" genannte Hauptbezugsperson, die beim Installationsprozess eingerichtet wird. Der Roboter erkennt ihn am Gesicht und an der Sprache. Es können mehrere Profile für unterschiedliche Nutzer angelegt werden. Der Roboter stellt sich dann individuell auf das jeweilige Kind ein, kann also auch deren emotionalen Zustand erkennen und darauf reagieren, verspricht Embodied.
Moxie soll nach Angaben von Embodied eine ganze Menge leisten, indem er sie "intellektuell und emotional" fördert. Soziale und emotionale Fähigkeiten der Kinder soll der Roboter ausbauen können. Außerdem soll er zum kritischen und kreativen Denken sowie zu mehr Bewegung anregen. Embodied sagt, dass 71 Prozent der Kinder bereits nach einem Monat Nutzung von Moxie eine Verbesserung von sozialen Fähigkeiten und Verhalten erzielt hätten.
Lern-Roboter
Ein weiterer Fokus von Moxie liegt auf Lernen. Die Kinder sollen mit ihm ihre schulischen Leistungen verbessern können. Dazu hat Embodied dem Roboter ein Tutor-Modul spendiert. Es soll Kinder beim Lernen von Lesen, Mathematik, Naturwissenschaften und Sozialkunde helfen können. Diese Funktionen werden nach und nach 2024 ausgespielt und in einem monatlichen Abo erhältlich sein. Die KI-gestützte Empfehlungsmaschine SocialX lernt dabei die Fähigkeiten des Kindes und passt die Lehrinhalte automatisch unter Berücksichtigung des Alters an. Eine passende App, die Moxie AI Digital App, erlaubt das Weiterlernen auch unterwegs. Sie soll ebenfalls im Rahmen eines kostenpflichtigen Monats-Abos genutzt werden können.
Lesen Sie auch
ChatGPT im Kinderzimmer: Toniebox plant Integration
Moxie AI sei mit besonderem Blick auf die Privatsphäre und Sicherheit von Kindern ausgelegt worden. Unerwünschte Themen seien ausgefiltert worden. Zudem habe der Roboter eine COPPA-Safe-Harbor-Zertifizierung, die garantieren soll, dass Daten von unter 13-jährigen Kindern nur nach den Vorgaben des Childrens Online Privacy Protection Act (COPPA) erhoben und verwendet werden. Der Roboter wird im Laufe des Jahres 2024 für 799 US-Dollar erhältlich sein. Bestehende Moxie Robots lassen sich per Software-Upgrade zu Moxie AIs umwandeln. Moxie AI wurde erstmals auf der CES 2024 vorgestellt und hat dort einen CES Innovation Award erhalten. Moxie Robot gibt es bereits seit 2020.
(olb)