Intelligenz-Optimierung zu kompliziert für CRISPR-Geneditierung

(Bild: Photo by Luma Pimentel on Unsplash)
Genexperten betonen, dass die Sorgen über Designerbabys mit optimierten kognitiven Fähigkeiten, übertrieben seien.
US-Forscher haben Sorgen darüber, dass mit dem Geneditier-Werkzeug CRISPR hochintelligente Designerbabys geschaffen werden könnten, als unbegründet bezeichnet. Im Fachmagazin „New England Journal of Medicine“ (NEJM [1]) schreiben der Stammzellforscher George Daley von der Harvard Medical School sowie die Embryologen Robin Lovell-Badge (Francis Crick Institute, London) und Julie Steffann (Université Paris Descartes), dass diese Eigenschaft zu komplex sei, um maßgeschneidert werden zu können. Das berichtet Technology Review online in „CRISPR-Technik kann Babys nicht intelligenter machen“ [2].
Nachdem der chinesische Wissenschaftler He Jiankui im vergangenen November bekannt gegeben hatte, dass er mit der CRISPR-Technik Zwillingsmädchen im Embryonalstadium resistent gegen HIV gemacht hat, kochten Sorgen über möglichen Designerbabys erneut hoch. Daley und seine Mitautoren sind allerdings überzeugt: „Auf lange Sicht könnte unser größter Schutz vor unangemessener Genom-Bearbeitung die Tatsache sein, dass Merkmale wie Intelligenz durch sehr komplexe Interaktionen zwischen mehreren Genen und der Umgebungen entstehen.“
Zwar werden mehr als tausend Genen ein Einfluss auf den IQ-Wert und darauf zugeschrieben, welchen Bildungserfolg jemand haben wird. Allerdings wissen die Wissenschaftler nicht genau, was diese Gene bewirken. Mehr noch, Gen-Editier-Werkzeuge sind noch nicht dazu in der Lage, die Gene eines Embryos an so vielen Orten anzupassen.
Mehr dazu in Technology Review online in:
(vsz [4])
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Links in diesem Artikel:
[1] https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMp1900504?query=featured_home
[2] https://www.heise.de/hintergrund/CRISPR-Technik-kann-Babys-nicht-intelligenter-machen-4308589.html
[3] https://www.heise.de/hintergrund/CRISPR-Technik-kann-Babys-nicht-intelligenter-machen-4308589.html
[4] mailto:office@technology-review.de
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