Intels Doppelkern-Mobilprozessor Yonah kommt erst nächstes Frühjahr

Im ersten Quartal 2006 gehen Notebooks mit Dualkern-Prozessor an den Start, erklärte der Chipprimus auf einer Konferenz in San Francisco.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 38 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Erich Bonnert

Im ersten Quartal 2006 gehen Notebooks mit Dualkern-Prozessor an den Start, erklärte der Chipprimus Intel auf einer Konferenz in San Francisco. Damit hat sich der ursprünglich geplante Einführungstermin des ersten 65-Nanometer-Prozessors verzögert, den Intel eigentlich Ende 2005 ins Rennen schicken wollte.

"Niemand kann eine neue Produktgeneration zum Jahresende starten," behauptete Mooly Eden, Vizepräsident und Chef der Mobile Platforms Group. "Da spielen die Notebook-Hersteller einfach nicht mit." Intel hatte offiziell angekündigt, den Pentium-M-Nachfolger für die "Napa"-Plattform noch Ende 2005 vorstellen zu wollen und große Stückzahlen dann ab 2006 auzuliefern. Nun sieht es so aus, dass etwa zur CeBIT 2006, also genau drei Jahre nach dem Centrino-Start, die ersten Napa-Notebooks als dritte Centrino-Generation zu sehen sein werden.

Eden erläuterte einige Details der neuen Doppelkern-CPU, die den Anfang dieses Jahres (mit deutlicher Verspätung) eingeführten Dothan ablösen soll. Mehr als 151 Millionen Transistoren werde Yonah aufweisen, dabei aber außerordentlich klein ausfallen, sagte Eden. Die genaue Die-Größe wollte er nicht verraten. Napa-Notebooks sollen bis zu 31 Prozent kleiner werden als mit der bisherigen Plattform.

Mit Hilfe eines "Shared L2-Cache", also einem von beiden Cores gemeinsamen genutzten Pufferspeicher mit 2 MByte Kapazität, können sich die beiden Prozessorkerne Aufgaben dynamisch teilen. Die Verkehrslast auf dem Frontsidebus werde minimiert, da beide Kerne Zugang zum selben Daten-Image im Cache haben. Ist nur ein Kern aktiv, kann er die volle Cache-Größe nutzen -- anders als bei den bisherigen Desktop-PC-Doppelkernen (Pentium D, Pentium Extreme Edition, AMD Athlon 64 X2/Opteron), die separate Caches von jeweils 1 MByte Größe haben (bei zwei Athlon-64-X2-Modellen nur jeweils die Hälfte).

Zum Leistungsbedarf und der Wärmeentwicklung des kommenden Mobilprozessors verriet Eden nichts. Er versprach jedoch, dass Yonah im Zusammenspiel mit dem passenden "Calistoga"-Chipsatz und dem WLAN-Adapter Golan "in den meisten Notebook-Systemen" eine Betriebsdauer von fünf Stunden pro Batterieladung erlauben werde. Dazu sollen auch überarbeitete Stromspar-Verfahren beitragen.

Yonah wird nach heutigem Kenntnisstand weder Hyper-Threading (HT) noch 64-Bit-Befehle (EM64T) kennen, soll aber laut Anand Chandrasekher sowohl die Virtualisierungs-Technik Vanderpool (VT) als auch die Verschlüsselungs- und Zugriffschutz-Technik LaGrande Technology (LT) unterstützen. (Erich Bonnert) / (ciw)