Intels Timna-Prozessor kommt verspätet

Die für den Sommer geplante Einführung des Low-Cost-Prozessors mit integrierter Grafik hat Intel auf das erste Quartal 2001 verschoben.

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Von
  • Andreas Stiller

Wegen des Fehlers im Memory Translation Hub (MTH), der offenbar nur durch ein komplettes Redesign behoben werden kann, hat Intel die für Sommer geplante Einführung des Low-Cost-Prozessors mit integrierter Grafik (Codename Timna) auf das erste Quartal 2001 verschoben.

Timna soll den Aufbau preiswerter Systeme ermöglichen, indem er wichtige Komponenten auf einem Chip integriert: Einen Celeron-artigen Kern mit 2x16KByte L1- und 128 KByte L2-Cache, einen 3D-Grafik-Controller und ein Speicherinterface. Bei Letzterem hatte sich Intel für die Rambus-Technik entschieden – ein Fehler, wie sich später herausstellte. Denn bei den exorbitanten Preisen für Rambus-Speicher wäre der angepeilte Zielmarkt mit Sicherheit nicht erreicht worden. Deshalb entschloss sich Intel Anfang des Jahres, Timna mit einem externen Zusatzchip, eben dem besagten MTH, auf den Markt zu bringen. Dieser "übersetzt" von Rambus auf normales PC100-SDRAM.

Doch das Unglück nahm seinen Lauf: Der MTH-Baustein erwies sich als instabil, und einen Bugfix kann Intel auf die Schnelle nicht hinbekommen. Der Marktführer ist daher gezwungen, ein komplettes Redesign durchzuführen und eine lange Verzögerung von mindestens einem halben Jahr in Kauf zu nehmen. Ob dann ein 600-MHz-Timna mit angegrauter 3D-Grafik noch up to date ist, wird sich zeigen müssen.

Doch so schlimm dieses "Timnagate" auch sein mag – immerhin böte es die Chance, den MTH noch etwas aufzupolieren, nämlich auf PC133-Speicher. Fragt sich nur, ob Intel die auch nutzt. (as)