Interaktives Musikerlebnis: Unity 3D haucht Musikvideo Leben ein

Die Indie-Pop-Band Fishboy hat ihr erstes interaktives Musikvideo veröffentlicht. Die Game Engine Unity 3D lässt Zuschauer mit animierten Figuren interagieren.

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(Bild: Fishboy)

Lesezeit: 2 Min.

Die Kombination aus Videospielen und im Hintergrund laufender Musik ist längst nichts Neues mehr. Doch ein interaktives Musikerlebnis in Form eines Musikvideos, in dem Zuschauer nicht bloß zuschauen, sondern beschränkt auch interagieren können, ist noch selten. Fishboy, eine Pop-Rock-Band aus Denton, Texas, hat jetzt ein interaktives Musikvideo veröffentlicht: "Greatness Waitress" ist die Leadsingle des siebten Albums "Waitsgiving", das bald erscheinen wird. Es handelt sich um das erste 3D-gerenderte Musikvideo der Band, das mit der Spiele-Engine Unity 3D erstellt wurde.

Das Video zeigt die Bandmitglieder als 3D-generierte Cartoon-Figuren, gezeichnet von Leadsänger und Songwriter Eric Michener, die auf einer Holzbühne stehen. Im Hintergrund finden sich einige Fernsehgeräte, die während des Liedes Bilder und Videoausschnitte der Band zeigen.

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Fishboy veröffentlichte das Video als interaktiv ausführbare Datei, die auf jedem spielfähigen Computer laufen soll. Während in der YouTube-Version die Zuschauer auf die Kino-Perspektive begrenzt sind, können sie sich im Webbrowser mit einer Kombination aus Maussteuerung und den Tasten W-A-S-D fortbewegen. Das Zuschauen wird hier zum Erlebnis, da man sich frei im Video bewegen kann. Zuschauer können den Figuren ganz nah kommen, durch Wände und Instrumente durchgehen und sich auf die Suche nach Eastereggs begeben.

Die Idee zum interaktiven Musikvideo entstand aus einer Zusammenarbeit von Michener, der als freiberuflicher Video-Editor tätig ist, und einem Fishboy-Fan. Dann Beeson, Regisseur, Künstler und Animator kontaktierte den Leadsänger über Instagram, wie ArsTechnica schreibt. Er hatte die Idee Micheners 2D-Kunst in animierte Charaktere zu übersetzen. Für das Erstellen von Loop-Animationen für jeden modellierten Charakter im Video benötigte Beeson nach eigenen Angaben einen Abend – deutlich weniger Zeit, als sonst bei großen Animationsprojekten notwendig sei.

Bereits während der "CD-ROM Ära" habe es schon erste Versuche gegeben, Musikfans interaktiv einzubinden, schreibt ArsTechnica – beispielsweise mit Computer-exklusiven Inhalten auf einer Album-CD oder Multimedia-Software mit Künstlern wie David Bowie oder Prince. Erst im vergangenen Jahr hatten die Entwickler Epic Games Fortnite-Spieler in einen virtuellen Kinosaal eingeladen. Spieler, die dem "Party Royale Island"-Server, einer "Fortnite"-Spielkarte, beitraten, konnten auf einer Großbildleinwand drei Filme von Christopher Nolan sehen. Die Leinwand hatten die Entwickler in die Fortnite-Karte modelliert.

(mdo)