Internationale Raumstation: Kosmonaut Oleg Kononenko bricht Langzeitrekord

Oleg Kononenko war jetzt mehr als 878 Tage im All, so lange wie kein Mensch vor ihm. Den nächsten Meilenstein hat der russische Kosmonaut bereits im Visier.

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Mann in Raumanzug an der Raumstation

Oleg Kononenko an der ISS

(Bild: NASA)

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Der Kosmonaut Oleg Kononenko ist seit dem Wochenende der Mensch, der die meiste Zeit im Weltraum verbracht hat. Auf insgesamt fünf Raumflügen hat er inzwischen mehr als 879 Tagen im All verbracht und ist damit an seinem Landsmann Gennadi Padalka vorbeigezogen, der den bisherigen Rekord im Jahr 2015 aufgestellt hat. Da Kononenko noch bis zum Herbst auf der Internationalen Raumstation ISS bleiben soll, wird er in diesem Jahr als erster Mensch überhaupt die Marke von 1000 Tagen im All überschreiten. Unter den 20 Personen mit den längsten Aufenthalten im Weltraum findet sich mit der US-Astronautin Peggy Whitson aktuell nur eine einzige, die nicht aus Russland beziehungsweise der Sowjetunion stammt.

Kononenko ist 1964 im heutigen Turkmenisten geboren und war vor seiner Raumfahrtkarriere Ingenieur. Im Alter von 34 Jahren hat er begonnen, für Weltraumflüge zu trainieren, 10 Jahre später ist er erstmals zur Internationalen Raumstation geflogen. 2011, 2015 und 2018 folgten weitere Missionen zum Außenposten der Menschheit. Seine fünfte ISS-Mission hat er dann Mitte September begonnen, geplant ist ein einjähriger Aufenthalt. Insgesamt hat Kononenko bislang sechs Außeneinsätze absolviert, damit ist er noch weit vom Rekordhalter Anatoli Solowjow entfernt, der während seiner aktiven Zeit auf insgesamt 16 davon und über 82 Stunden im Weltraum gekommen ist.

Auf den jetzt erreichten Rekord für die längste Zeit im All ist Kononenko stolz, erklärte er der russischen Nachrichtenagentur Tass. Noch stolzer sei er aber darauf, dass der Rekord weiterhin von einem russischen Kosmonauten gehalten werde. Aber eigentlich sei die Raumfahrt für ihn die wichtigste Sache, nicht das Aufstellen von Bestmarken. Mit seiner Frau und seinen beiden Kindern kann er per Videoanrufen und Textnachrichten Kontakt halten, aber erst auf der Erde bemerke er jedes Mal aufs Neue, wie viel er verpasst habe: "Niemand wird mir das zurückgeben." Außerdem hat er in dem Interview darauf hingewiesen, dass sich die Vorbereitungen für Raumflüge während seiner Karriere deutlich verändert haben und viel komplizierter geworden seien.

(mho)