Internet-Banking: Wenig Schutz im Web

Bundesbankdirektor Edgar Meister sieht beim Internet-Banking noch erhebliche Sicherheitslücken.

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Von
  • Egbert Meyer

Bundesbankdirektor Edgar Meister sieht beim Internet-Banking noch erhebliche Sicherheitslücken. Bei der Vorstellung einer Studie der Europäischen Zentralbank (ECB) zu den "Auswirkung der Technologie auf die EU-Bankensysteme", bemängelte Meister, der auch dem Zentralbankausschuß für Bankenaufsicht vorsitzt, momentan gebe es nur unzureichenden Schutz gegen Attacken auf Pin-Nummern. Zu schweren Angriffen wie etwa in den USA sei es in Europa jedoch noch nicht gekommen.

Trotz mangelhafter Sicherheitsstandards sei der Siegeszug des Internet nicht mehr aufzuhalten. In ihrer Studie gelangt die ECB zu der Ansicht, daß das Web bei Banken und Sparkassen zu einer drastischen Kostensenkung aber auch zum beschleunigten Abbau von Arbeitsplätzen beiträgt. Durch Internet-Banking könnten die Kreditinstitute künftig ihre Kosten um bis zu 25 Prozent reduzieren. In welchen Umfang dabei Zweigstellen abgebaut werden, blieb vorerst im dunkeln. Allerdings verweist die Studie darauf, daß in Deutschland zur Zeit 1621 Kunden pro Bankfiliale gezählt werden. In den USA kommen dagegen 2794 Kunden auf eine Niederlassung.

Daß auch Kunden von den künftigen Einsparungen profitieren, ist eher unwahrscheinlich. Die Autoren der Studie verweisen vorsorglich auf hohe finanzielle und organisatorische Risiken sowie die Folgen kostspieliger Fehlentscheidungen, die Banken beim Ausbau ihrer Online-Aktivitäten tragen müßten. (em)